WM: Tratsch und Klatsch

Sozialer Staatspräsident

Evo Morales, der Staatspräsident des ärmsten südamerikanischen Landes Bolivien, zeigte einmal mehr seine soziale Ader. Der Fussballfan lud zur Übertragung des Eröffnungsspiels Deutschland - Costa Rica Dutzende von jugendlichen Schuhputzern, Zeitungsverkäufern und Autowaschern in den Präsidentenpalast ein.

WM contra Bruttosozialprodukt

Die WM wird in den arabischen Golftstaaten einen spürbaren Rückgang der Produktivität bewirken. 20 Prozent der Arbeitnehmer am Golf hatten in einer Befragung angegeben, sie würden während des Turniers deutlich weniger arbeiten. Mehr als die Hälfte will Kurzarbeit verrichten, andere wollen Ferien oder «krank» machen, um sich die Spiele in Ruhe anschauen zu können. Vor allem die Teilnahme Saudi-Arabiens hat in der Region das WM-Fieber steigen lassen.

Königlicher Besuch

Prinz William ist der erste WM-Gast aus dem britischen Königshaus. In seiner Eigenschaft als Ehrenpräsident des englischen Fussballverbandes verfolgt er am Samstag die Partie England - Paraguay in Frankfurt.

«Linkshänder» Parreira

«Der Arzt hat mir dazu geraten. Ab einem bestimmten Alter sollte man lernen, rückwärts zu laufen, die Zahnbürste und den Kamm mit der linken Hand zu benützen. Die Chinesen praktizieren das seit über 10 000 Jahren.» Brasiliens Trainer Carlos Alberto Parreira auf die Frage, ob das Schreiben mit der linken Hand für ihn als Rechtshänder Teil seines Entspannungsprogramms sei.

Demo und Mahnwache vor Irans Auftritt

Die örtliche israelitische Kultusgemeinde will das erste WM-Spiel des Iran am Sonntag in Nürnberg (gegen Mexiko) zum Anlass nehmen, um gegen die Politik des iranischen Staatspräsidenten und Holocaust-Leugners Ahmadinedschad zu protestieren. Amnesty International will am Rande der Partie, für die sich Irans Vizepräsident Aliabadi angekündigt hat, eine Mahnwache abhalten.

Littbarski als Autogrammjäger

Einer ungewohnten Tätigkeit ging der ehemalige deutsche Internationale Pierre Littbarski am Donnerstagabend beim Empfang der über 100 früheren Weltmeister im Münchner Rathaus nach. Der mit einer Japanerin verheirate Dribbelkünstler hatte sich Leibchen aller WM-Teams besorgt und liess sich die Dresses von den Ex-Weltmeistern wie Charlton, Hurst, Kohler, Riedle, Karembeu, Petit, Bebeto, Rai und Co. aus den insgesamt sieben Weltmeister-Ländern unterschreiben.

Anatomisch unkorrekt

«Seine Wade ist noch nicht da, wo sie hin muss.» (Bundestrainer Jürgen Klinsmann als Begründung dafür, Michael Ballack für das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica nicht aufgestellt zu haben).

(smw/Si)