Von den Spitzenteams stellt sich dem FCB in der 26. Runde die scheinbar einfachste Aufgabe. Das in der Rückrunde noch verlustpunktlose Team von Thorsten Fink empfängt heute Samstag mit Neuchâtel Xamax einen Gegner, der in der Meisterschaft zuletzt viermal in Serie verloren hat. Basel will mit einem Sieg den FCZ unter Druck setzen. Die Equipe von Urs Fischer gastiert morgen Sonntag bei den «Remis-Königen» aus Thun.
Xamax und seine schwierigen Missionen
Bei Basel dürften wegen ein paar gewichtigen Ausfällen (Chipperfield, Yapi, Safari und Shaqiri) aufstrebende Zukunftshoffnungen wie Cabral, Daniel Unal und Granit Xhaka zu einer Bewährungsprobe kommen. Von den Routiniers darf der zuletzt verletzte Benjamin Huggel auf das Comeback spekulieren. Für die Tore sind wohl primär die in Bulgarien glücklos agierenden Alex Frei und Marco Streller zuständig.
Beim Kontrahenten aus Neuenburg standen in den vergangenen Tagen die Diskussionen um die zukünftige Besetzung der Klub-Führung im Fokus. Die Frage, ob der ehemalige Goalie Pascal Zuberbühler mit seinem Compagnon Daniel Knöpfel den Verein übernimmt, hielt das Umfeld von Xamax in Atem. Bei den einen kehrte Ernüchterung ein, als das Duo am Donnerstag verkündete, dass es nicht zur Dispostion steht. Trainer Didier Ollé-Nicolle will sich durch den Wirbel an der Vereinsspitze nicht aus dem Konzept bringen lassen. Der Franzose verkündete: «Wir konzentrieren uns auf das Spiel und kümmern uns nicht um den Rest.» Das auf einem Barrage-Platz klassierte Xamax spürt nun das Schlusslicht St. Gallen noch stärker im Nacken. Im St.-Jakob-Park sollen die Ex-Basler Marcos Gelabert und Federico Almerares mithelfen, um für einen Exploit zu sorgen.
Tourbillon derzeit eine Festung
Die Chancen sind durchaus intakt, dass der FCZ dem Double-Gewinner aus Basel auf den Fersen bleibt. Die Zürcher haben gegen Thun seit 15 Meisterschaftspartien nicht mehr verloren. Trainer Urs Fischer gibt die Marschroute unmissverständlich vor: «Wir müssen dort anknüpfen, wo wir im letzten Spiel aufgehört haben.» Mit der Leistung beim 2:1-Auswärtserfolg gegen Xamax zeigte er sich sehr zufrieden. Thuns Coach Murat Yakin appelliert an die Geduld. Im «Hinspiel», in dem die Berner Oberländer mit 1:3 unterlagen, seien sie «ins offene Messer gelaufen».
Die in den 3. Rang vorgerückten Young Boys werden einem echten Härtetest unterzogen. Die Berner müssen im Tourbillon antreten, das in jüngerer Vergangenheit den Status einer uneinnehmbaren Festung erlangt hat. Sion hat seine letzten fünf Spiele auf eigenem Terrain allesamt zu seinen Gunsten entschieden. Der fragliche Goran Obradovic führt die momentane Heimstärke der Walliser auf gesteigerte Effizienz zurück. Sion könnte mit einem Sieg YB wieder überholen.
Wiedersehen zwischen Fringer und Saibene
Luzern, das in der Hinrunde etwas über seine Verhältnisse gelebt hatte und nun auch wegen Verletzungspech an Leistungsvermögen einbüsste, bietet sich eine ideale Gelegenheit, um den Weg zurück in die Erfolgsspur zu finden. Der FCL begrüsst den Tabellenletzten St. Gallen im Gersag-Stadion. Sehr speziell ist diese Partie für die beiden Trainer. Jeff Saibene war 1993, als der FC Aarau den Meistertitel geholt hatte, Spieler unter Rolf Fringer. Morgen Sonntag kann Fringer seinem in Nöten steckenden Kollegen keine Geschenke machen, will Luzern den Rückfall in der Rangliste stoppen. St. Gallen hat vor der Nati-Pause mit dem 1:0 gegen Bellinzona eine rasante Talfahrt gebremst. Auf der Reise nach Emmenbrücke dürfte vor allem Oscar Ezequiel Scarione beflügelt sein. Der Mittelfeld-Regisseur hat am Freitag standesamtlich geheiratet.
Bei Bellinzona gibt Carlo Tebi gegen die Grasshoppers seinen Einstand als Trainer. Der Nachfolger des entlassenen Roberto Morinini will im Letzigrund verhindern, dass GC an seiner Squadra vorbeizieht.
(fkl/Si)
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