Xhaka blendet tristen Bundesliga-Alltag aus

Die Zielvorgabe ist für alle der am Dienstag eingerückten Schweizer Fussballer klar: drei Punkte gegen den Tabellenletzten Zypern. Granit Xhaka erweiterte den Anspruch der seit dem 30. Mai 2012 ungeschlagenen SFV-Auswahl eigenhändig: «Wer sich für die WM qualifzieren will, muss Zypern zweimal besiegen.» Der 20-Jährige hat in Mönchengladbach zwar seinen Platz im Team verloren, aber keinesfalls sein Selbstbewusstsein.

Er will sich trotz seiner ungemütlichen Situation bei der Borussia auch für den zweiten Teil der Ausscheidungs-Kampagne als Stammspieler empfehlen. Die enttäuschenden letzten Wochen sollen während den Tagen im Nationalteam kein Thema mehr sein. Den eher tristen Bundesliga-Alltag blendet er aus: «Diese Sorgen habe ich am Flughafen in Düsseldorf zurückgelassen und freue mich darüber, dass ich überhaupt aufgeboten worden bin.»

Ob nach Lucien Favre nun auch Ottmar Hitzfeld seinem Regisseur das Vertrauen entzieht, bleibt abzuwarten. Bis anhin setzte der Deutsche auf das forsche Talent. Und Xhaka selber plant, «dort fortzufahren, wo wir im Herbst aufgehört haben». Gesetzt ist derzeit in der Offensive gemäss dem Selektionär nur einer: Xherdan Shaqiri, der sich im Star-Ensemble von Bayern München bislang erfreulich gut behauptet hat.

Zur Debatte steht neben Xhaka wohl auch Tranquillo Barnetta. Der auf Schalke zum Kurzarbeiter degradierte Mittelfeldspieler kam seit dem letzten Test gegen die Griechen (0:0) in acht Partien mit «S04» auf einen Schnitt von lediglich 14,5 Einsatzminuten. «Das ist nicht ganz so zufriedenstellend», kommentiert der St. Galler die trostlose Bilanz mit vornehmer Zurückhaltung.Seinen Platz im linken Couloir will er dem formstarken FCB-Flügel Valentin Stocker nicht kampflos überlassen. Die fehlende Spielpraxis mag er entsprechend nicht überbewerten: «Wir haben bei Schalke einen harten Konkurrenzkampf und gehen schon im Training ans Limit.» Und in eigener Sache platzierte er in der Hotel-Lobby ein klares Signal: «Ottmar Hitzfeld weiss, dass er immer auf mich zählen kann.»

Sommer spielt - übrige Fragezeichen ungelöst

Noch vor der ersten Trainingseinheit in Jona klärte Hitzfeld die Torhüterfrage: «Ich plane mit Yann Sommer.» Mehr schlüsselte der SFV-Selektionär nicht auf. Er liess das Team in zwei verschiedenen Gruppen trainieren. Jene, die am Sonntag im Einsatz standen, unter ihnen das wohl gesetzte Abwehrduo Von Bergen/Djourou, drehten ein paar Runden, derweil die übrigen zehn Feldspieler Matchsituationen einübten. Der leicht angeschlagene Napoli-Puncher Valon Behrami fehlte auf dem Rasen - er liess sich im Hotel pflegen.

(fest/Si)