Zürich gegen GC mit Rumpfkader

Die Grasshoppers bereiteten sich erstmals im neuen Campus in Niederhasli auf das Prestige-Duell vor und der FCZ war wegen dem U2-Konzert für zehn Tage ins Exil auf die Allmend-Brunau verbannt worden.

Weil beide Trainer gleich mehrere verletzte Spieler im Kader haben, verlief die Vorbereitung auch diesbezüglich nicht wunschgemäss. Sowohl Lucien Favre als auch Hanspeter Latour mussten in ihren U21-Teams nach valablen Alternativen Ausschau halten.

Wegen dem frühen Meisterschafts-Stadium erachtet Latour den Zeitpunkt für das erste Saison-Derby nicht als ideal. Beide Teams kämen aus der Vorbereitung, das Spielniveau würde in eine paar Wochen höher sein, vermutet der Berner Oberländer.

Zwei Startsieger

Immerhin aber treffen auf dem Letzigrund zwei Startsieger aufeinander: Der FCZ liegt nach dem ersten Auftakt-Erfolg unter Trainer Favre ganz knapp vor dem Stadtrivalen und blickt dem Duell der beiden Schweizer Europacup-Teilnehmer, die beide in zweieinhalb Wochen ihren ersten Auftritt auf der europäischen Bühne haben werden, nach dem Erfolg über ein "erstarktes St. Gallen" (Zitat Favre) zuversichtlich entgegen.

Der Romand war gestern noch immer begeistert vom ersten Treffer im Espenmoos, der nach 19 Zürcher Passfolgen zustande gekommen sei, ohne dass der Gegner den Ball berührt habe.

"Wir haben in St. Gallen verdient gewonnen", sagt Favre. Er tritt GC jedoch mit viel Respekt entgegen: "GC hat sehr gute Transfers getätigt und hätte gegen Yverdon deutlich höher gewinnen müssen."

Die positive FCZ-Serie im Derby will Favre deswegen aber nicht abbrechen lassen: Sechsmal in Folge hat GC nicht mehr gewinnen können. Das war noch vor wenigen Jahren ganz anders gewesen.

Zwischen dem 28. August 1984 und dem 25. September 2004 hatte der FCZ keines seiner 26 Heimspiele gegen GC gewinnen können. Erst mit dem 2:0 im letzten September war dieser über 20 Jahre dauernde Bann gebrochen worden.

Alle Partien im Überblick:

Aarau - St. Gallen (Resultate der letzten Saison: 4:1, 1:2, 0:0, 3:1)
Samstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Christ, Bättig, Schenker, Berisha (alle verletzt), Wardanjan, Carreño (beide rekonvaleszent); keine. -- Statistik: Die beiden Heimspiele der letzten Saison hat Aarau gegen die Ostschweizer gewonnen. Wenn sich die verletzungsgeplagten Aargauer heuer rangmässig verbessern wollen, kommt also am Samstag nur ein Vollerfolg auf dem Brügglifeld in Frage. Während Aaraus Trainer Andi Egli auf sechs Spieler verzichten muss, präsentiert sich St. Gallens Kader komplett. Auch Neuzuzug Jürgen Gjasula ist bereits spielberechtigt.

Schaffhausen - Neuchâtel Xamax (1:1, 0:1, 1:0, 2:1)
Samstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Leu, Pesenti, Herzog (alle verletzt) und Ademi (rekonvaleszent); Griffiths (gesperrt). -- Fraglich: keiner; Rey (Adduktoren). -- Statistik: Nach den mehrheitlich positiven Resultaten der letzten Saison gegen die Neuenburger will Schaffhausen im Heimspiel die Favoritenrolle annehmen und den ersten Saisonsieg anpeilen. Xamax durfte im bisherigen Jahr erst zwei Vollerfolge feiern. Erstmals zum Einsatz kommen sollte der von Lens verpflichtete Senegalese Matar Coly.

Zürich - Grasshoppers (1:1, 2:0, 1:1, 1:1)
Sonntag, 16 Uhr. -- Absenzen: Filipescu, Abdi, Stanic, Hohl (alle verletzt), Dzemaili (gesperrt); Seoane, Muff, Denicolà (alle verletzt). -- Fraglich: Taini (Schulter), Achalaja (Trainingsrückstand); Eduardo (Muskelbeschwerden), Leandro (Trainingsrückstand). -- Statistik: In den letzten sechs Meisterschafts-Duellen verliess der FCZ das Terrain nie als Verlierer. Die letzte Meisterschafts-Niederlage im Derby datiert vom 29. Oktober 2003 (0:2), im März 2004 kam dann noch die dramatische 5:6-Niederlage im Cup-Halbfinal dazu.

(bsk/Si)