Ausschreitungen in Wil und Locarno

0:1 verlor der einst als «unabsteigbar» geltende FC Aarau am Samstag beim FC Wil und rutschte damit auch in der Challenge League bedrohlich nahe an die Abstiegszone. Bereits während dem Spiel forderten erzürnte Anhänger des FCA den Kopf von Trainer Ranko Jakovljevic, der denn auch Stunden später entlassen wurde. Als die elfte Saisonniederlage endgültig feststand, hielt es einige Unverbesserliche nicht mehr auf ihren Plätzen. Sie wollten den Rasen und die Garderoben stürmen. Die durch die Polizei beschützten Spieler mussten deswegen länger in Wil bleiben, als ihnen lieb war.

Auch die Fans des SC Kriens hatten am Samstagabend genug. Das 0:3 beim Zweitletzten Locarno war die sechste Niederlage in Serie. Das Team von Trainer Maurizio Jacobacci liegt nur noch zwei Punkte vor den Tessinern auf dem letzten Nichtabstiegsplatz. Erst blockierten die enttäuschten Krienser Anhänger unmittelbar nach Spielschluss die Spielerbank mit einem Sitzstreik und liessen die Mannschaft erst nach rund zehn Minuten in die Kabine ziehen. Der Trainer sowie Präsident Peter Glur wurden beschimpft und für die desolaten Leistungen in diesem Frühjahr verantwortlich gemacht.

Mit einer weiteren Sitz-Blockade wurde eine halbe Stunde später auch der Mannschafts-Bus für längere Zeit an der Rückfahrt in die Innerschweiz gehindert. SCK-Sportchef René Distel musste der angerückten Polizei schliesslich schriftlich bestätigen, dass ihre Hilfe nicht benötigt würde und man mit den eigenen Fans selber klar komme.

(bg/Si)