Basel erntet viel Lob

Die Boulevard-Zeitung «Blick» zieht den Vergleich mit Ajax Amsterdam. Auch der Klub aus Holland werde in der eigenen Liga nicht Woche für Woche auf höchstem Niveau gefordert, halte aber europäisch dank hervorragender Nachwuchsarbeit, einer Top-Infrastruktur, einem Top-Trainer und auch ein wenig Kleingeld im Konzert der Grossen mit: «... Die Europa League wird für den FC Basel zum Spiel ohne Grenzen. Der Halbfinaleinzug ist der Höhepunkt einer tollen Entwicklung. Der FCB hat sich europäisch einen guten Ruf erworben ... Der FC Basel wird immer attraktiver für Ausnahmetalente aus dem Ausland.» Dass der Europa-League-Final 2013 in Amsterdam steigt, hält der «Blick» für ein gutes Omen.

Der «Tages Anzeiger» sieht im Erfolg die Handschrift von Murat Yakin, dessen Diplomarbeit als Trainer den Titel «Willensstärke» getragen hat: «Der FC Basel ist auch das Gesicht eines Trainers. Als er geholt wurde, verstanden das einige nicht und waren skeptisch, weil sie nicht verstehen konnten, dass Heiko Vogel gehen musste. Aber Murat Yakin hat sehr schnell alle überzeugt ... Und wenn man ihm (Yakin) als Spieler den Vorwurf machen konnte, er habe zu wenig aus seinem grossen Talent gemacht, so hat er sich als Trainer gewandelt. Er vertieft sich in seinen Beruf, akribisch fast, setzt sich mit sehr vielem auseinander ... Und so wie er sich gibt, tritt auch die Mannschaft auf: Selbstbewusst, mutig, stolz, stets erfolgsorientiert, eben willensstark. Und zuletzt mit starken Nerven. Ganz Yakin.» Es gebe nicht nur den FCB in Barcelona und München, sondern auch jenen in Basel.

Ehrfurcht und Demut

Die «Neue Zürcher Zeitung» lobt den FC Basel, der nach einer perfekten Saison 2011/12 trotz der Abgänge von Spielern wie Shaqiri, Xhaka oder Abraham gleich wieder in die Erfolgsspur zurückfand. Gleichwohl befürchtet der Kommentator eine «kurzlebige Exzellenz»: «Es ist das Schicksal eines Schweizer Klubs, dass seine Talente bald eine attraktivere Liga suchen. Das wird auch diesen Sommer der Fall sein. Zuerst kommt aber ein besonderer Frühling.»

Die «Neue Luzerner Zeitung» glaubt, dass Basels Erfolge die nationale Konkurrenz lähmen: «Das Selbstverständnis wird den Branchenleader noch über Jahre hinweg an der Spitze des Schweizer Fussballs belassen. Murat Yakins Mannschaft verbreitet zumindest in unserem Land Ehrfurcht und Demut. Vor wenigen Jahren war es noch nicht so, dass die Konkurrenz in der Super League schon die Waffen streckte, bevor der Kampf überhaupt ausgetragen war. Da gibt es grossen Aufholbedarf.»

«Die Magie von Murat Yakin»

Die «Berner Zeitung» spricht von einem Sieg für die Fussballschweiz: «Die Selbstverständlichkeit, mit welcher der Schweizer Primus gegen europäische Top-Teams agiert, ist bemerkenswert. Dieser FCB darf ohne Scham vom Titel in der Europa League träumen.»

Die «Aargauer Zeitung» titelt mit: «Die Magie von Murat Yakin». Nach einem holprigen Saisonstart hätten die Basler Klubbosse einen famosen Entscheid getroffen. «Die Inthronisierung von Murat Yakin als Nachfolger von Vogel. Mit Yakin hat Basel nicht nur die Leaderposition in der Liga zurückgewonnen, sondern auch den Abstand zu Europas Elite nochmals verkleinert. Nach der magischen Nacht von London und der erfolgreichen Zitterpartie vom Donnerstag ist klar: Dieser FCB kann die Europa League gewinnen.»

(bg/Si)