«Der Verband steht in den kommenden Monaten vor wichtigen Terminen. Diese dürfen von keinen Schatten belastet sein», sagte Carraro, der seit Dezember 2001 im Amt gewesen war. Carraro spielte damit (auch) auf die Kandidatur Italiens für die EURO 2012 an. Ende Jahr wird die UEFA entscheiden, wo die EM-Endrunde in sechs Jahren stattfinden wird.

Carraro blickt auf eine lange Karriere als Funktionär und Politiker zurück. Zwischen 1978 und 1987 war er Präsident des nationalen olympischen Komitees Italiens, danach war er von 1989 bis 1993 Bürgermeister von Rom.

Der 66-jährige Carraro war während seiner fünfjährigen Regentzeit immer wieder in Frage gestellt worden. Vor allem nach den desaströsen Auftritten der Nationalmannschaft bei der WM 2002 und der EURO 2004 forderten nicht wenige den Rücktritt des Präsidenten. In den letzten Tagen war Carraro als höchste Person im italienischen Fussball unter Druck geraten, nachdem die Ermittlungen gegen Moggi wegen Absprachen mit dem Schiedsrichter-Koordinator Pierluigi Pairetto ins Rollen gekommen waren.

Aus den abgehörten Telefonaten Moggis ging hervor, dass der «mächtige Mann» der Turiner für Partien der Juve vom Verband Schiedsrichter, die dem Rekordmeister gut gesinnt sind, angefordert hat. Dass es davon nicht wenige gibt, ist auf dem Stiefel ein offenes Geheimnis; auf fünf Referees haben die Ermittler nun ein wachsames Auge geworfen. Zu ihnen zählt auch der für die WM nominierte Massimo De Santis.

(fest/Si)