Sollte der FC Lugano die Qualifikation gegen Schachtjor Donezk
überstehen, würde er am 7./8. August im Basler St.-Jakob-Park
Borussia Dortmund empfangen.
Die Aufgabe für die Grasshoppers erscheint nicht aussichtslos.
Immer vorausgesetzt, dass Porto sich nächsten Mittwoch und am 1.
August über Barry Town hinwegsetzt, stellt der Meisterschaftszweite
aus Portugal kein unüberwindbares Hindernis für die Mannschaft von
Trainer Hans-Peter Zaugg dar. Der 18-fache portugiesische Meister
durchlief in den letzten beiden Jahren eine kleinere Krise: Beide
Male wurde ihm der Titel vor der Nase weggeschnappt. Im Jahr 2000
durch Sporting Lissabon und diesen Sommer ausgerechnet durch den
Stadtrivalen Boavista, der damit seinen ersten Titel gewann.
In der Champions League war der Meistercupsieger von 1986/87
(2:1 gegen Bayern München) letzte Saison nach fünf
aufeinanderfolgenden Teilnahmen erstmals nicht dabei. Dies, nachdem
er 1997 (Manchester United) und im Frühling 2000 (Bayern München)
zweimal die Viertelfinals erreicht hatte. Porto unterlag vor einem
Jahr in der Qualifikation dem belgischen Meister Anderlecht (0:1,
0:0) und wurde in den UEFA-Cup verwiesen. Dort schieden die
Lusitaner nach Erfolgen über Partizan Belgrad, Wisla Krakau,
Espanyol Barcelona und Nantes in den Viertelfinals gegen Liverpool
(0:0, 0:2) aus.
Bekannte Namen im Team des FC Porto sind die Internationalen
Secretario, Jorge Costa, Domingos, Paulinho Santos, Capucho, die
beiden Brasilianer Aloisio und Pena sowie der Russe Aleinitschew.
Diesen Sommer wurde der Internationale Francisco Da Costa von
Monaco und der Argentinier Ibarra zugezogen, während der
jugoslawische Internationale Ljubinko Drulovic zu Benfica Lissabon
wechselte. Im Gespräch steht zudem noch die mögliche Rückkehr des
brasilianischen Topskorers Jardel von Galatasaray Istanbul.
«Ich glaube nicht, dass Porto ein Gegner darstellt, der über
unseren Möglichkeiten liegt», sagte Grasshoppers-Geschäftsführer
Georges Perego gestern Freitag in Nyon, «zudem schliesse ich eine
zusätzliche Verstärkung für diese Partien nicht aus.» Als Handicap
für das Hinspiel, das am 7. oder 8. August im heimischen Das-Antas-
Stadion stattfindet, erachtet Porto-Vertreter Luis Goncalves die
Tatsache, dass Porto erst vor 15 Tagen wieder das Training
aufgenommen hat.»
Lugano in Basel gegen Dortmund
Der FC Lugano hat nächsten Mittwoch und am 31. Juli in Lugano
erst noch die Qualifikationspartien gegen den ukrainischen
Meisterschaftszweiten Schachtjor Donezk vor sich, ehe er sich mit
Borussia Dortmund befassen darf. «Diese interessante Perspektive
wird unsere Mannschaft gegen Donezk aber zweifellos noch zusätzlich
beflügeln», sagte Lugano-Präsident Helios Jelmini gestern nach der
Auslosung. «Sollten wir aber gegen Dortmund spielen dürfen, dann
werden wir dies im St.-Jakob-Park in Basel tun.» Der deutsche
Meisterschafts-Dritte ist erleichtert, im ersten Spiel auswärts
antreten zu können. Auch über die Leistungsstärke der möglichen
Gegner gibt es schon klare Ansichten. Verteidiger Stefan Reuter:
«Im Tessin ist es zwar schöner, aber Donezk erscheint mir
leistungsstärker.»
Borussia Dortmund, der Champions-League-Sieger von 1997, damals
noch mit dem Schweizer Internationalen Stéphane Chapuisat und
Bayern-Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld, hat sich dieses Jahr gleich
drei Millionen-Transfers geleistet: Im Frühling wurde für den
Tschechen Tomas Rosicky 25 Millionen Mark bezahlt. Dessen Landsmann
Jan Koller kostete diesen Sommer 21 Millionen, ehe für den
Brasilianer Amoroso die Rekordsumme von 51 Millionen ausgelegt
wurde. Klar ist, dass mit solchen Aufwendungen eine Champions-
League-Teilnahme existenzielle Pflicht ist. Genau dies aber könnte
ein wichtiger Pluspunkt für Aussenseiter Lugano sein.
(kil/sda)