Mit dem Duell der teuersten Spieler der Welt --Real
Madrids Luis Figo gegen Lazio Roms Hernan Crespo -- nimmt die
Champions League nach 70-tägiger Winterpause den Spielbetrieb
wieder auf. Vier Wochen in Folge sind die 16 verbliebenen
Teilnehmer der europäischen «Königsklasse» bei den vier noch
ausstehenden Runden der zweiten Phase im Einsatz. Für einige fallen
aber bereits am Dienstag und Mittwoch die vorentscheidenden Würfel.
Mit «Star Wars», Teil eins, erlebt die Champions League am
Dienstag einen vorweggenommenen Höhepunkt: Das Aufeinandertreffen
zwischen Titelverteidiger Real Madrid und dem italienischen
Doublegewinner Lazio Rom am 3. Spieltag der Zwischenrunde bietet
Stoff für eine Episode aus der Reihe «Krieg der Sterne», wenn es im
Bernabeu zu einem rekordverdächtigen Starauflauf kommt. Mit einem
Gesamtvolumen von mehr knapp einer Milliarde Franken stehen sich
die beiden teuersten Mannschaften der Welt gegenüber.
Nach zwei 0:1-Patzern gegen Anderlecht und Leeds geht es für
Lazio im Duell mit dem 27-fachen spanischen Meister schon um alles
oder nichts. Unter den hochkarätigen Akteuren sind mit Luis Figo
(100 Millionen Franken) und Hernan Crespo die teuersten Spieler der
Welt. Lazio hatte auf diese Saison hin für den Argentinier 20
Millionen Franken an Parma überwiesen und gab zudem die Spieler
Almeyda und Conceiçao an die Norditaliener ab. Dadurch entstand ein
Transfervolumen von rund 80 Millionen Franken.
Die Generalprobe fiel für beide Teams nicht gerade ermutigend
aus. Real kassierte beim 0:1 in Bilbao die erste Niederlage seit 13
Spielen. Lazio musste mit dem 0:0 gegen Atalanta im sechsten Spiel
unter dem neuen Coach Dino Zoff den ersten Punktverlust hinnehmen.
«Dino Nazionale» aber verbindet mit dem Bernabeu angenehme
Erinnerungen. 1982 wurde der ehemalige Keeper der «Squadra Azzurra»
in der imposanten Arena durch ein 3:1 gegen Deutschland
Weltmeister. Derweil Real «au grand complet» antreten kann, fallen
bei den Laziali die noch nicht qualifizierten Dino Baggio und
Poborsky sowie der gesperrte Stankovic aus.
Sturm Graz noch ohne Amoah
Da er in dieser Saison im UEFA-Cup noch für St. Gallen gespielt
hat, ist Charles Amoah für Sturm Graz noch nicht spielberechtigt.
Die Grazer kämpfen am Mittwoch bei Panathinaikos Athen um den
Anschluss in der Gruppe A. Der Meisterschaftsbetrieb in Österreich
ruht noch, die Mannschaft von Ivica Osim hat sich aber in einem
Trainingslager in Holland vorbereitet.
Sforza wohl erst gegen Unterhaching
Mit grossem Respekt empfängt Bayern München heute in der Gruppe
C Spartak Moskau. «Das ist ein sehr starker Gegner. Wer Arsenal 4:1
besiegt, muss ein grossartiges Team haben», warnte Präsident Franz
Beckenbauer. Trainer Ottmar Hitzfeld kündigte auch für die Partie
gegen den achtfachen russischen Meister Umstellungen an: So werden
Salihamidzic und Scholl, zuletzt gegen Stuttgart nur auf der Bank,
wieder erste Wahl sein. Dies im Gegensatz zu Ciriaco Sforza: Für
den Schweizer ist erneut kein Platz im Team, da Jeremies die Rolle
als Abwehrchef derzeit zu Hitzfelds Zufriedenheit ausfüllt. Eine
Rückkehr von Sforza zeichnet sich erst für das nächste
Bundesliga-Spiel gegen Unterhaching ab. Im Münchner Derby muss
Bayern auf den gesperrten Effenberg verzichten.
«Wir spielen auf Sieg, denn nur daraus beziehen Spieler das
Selbstvertrauen für den nächsten Sieg», lautet die Maxime von
Spartak-Trainer Oleg Romantsew, in Personalunion auch
Vereinspräsident. Dabei sind die Voraussetzungen alles andere als
gut: Seit November ist in Russland Winterpause, das erste
Punktspiel findet erst wieder am 10. März statt.
Die Reise zum Rückspiel könnte Bayern in der kommenden Woche
statt in die russische Hauptstadt womöglich an die Mittelmeer-Küste
führen. Die UEFA hat wegen des strengen russischen Winters eine
Alternative ausgearbeitet, wonach die im Luschniki-Stadion
vorgesehene Partie kurzfristig nach Monaco verlegt werden könnte.
Zuletzt spielte Spartak am 5. Dezember beim 0:3 in der Champions
League gegen Lyon. Das in diesem Jahr noch ungeschlagene Lyon
empfängt seinerseits im Duell der Bayern-Verfolger Arsenal. Patrick
Müller, zuletzt im Cup gegen St-Etienne geschont, dürfte wieder in
die Startformation rücken.
In der Gruppe B trifft am Mittwoch Spitzenreiter Milan auf das
noch punktlose Paris St-Germain und Galatasaray Istanbul auf La
Coruna. Für den fünffachen Meistercup-Sieger Milan ist die
Champions League die letzte Möglichkeit, die Saison zu retten, sind
doch die Mailänder in der Meisterschaft weit abgeschlagen. Gegen
Paris St-Germain fehlen aber mit die verletzten Routiniers Maldini,
Albertini und Costacurta.
(ba/sda)