Beide Mannschaften haben in diesen hochklassigen Vergleichen empfindliche Niederlagen eingesteckt, aber auch Nächte des Triumphs zelebriert. Bühne frei für das WM-Theater der eitlen Ex-Weltmeister.

Das Duell der beiden stolzen Verbände gehört im Weltfussball zu den Klassikern. In den Jahren 1986, 1990 und 2006 lieferten sich die beiden Fussball-Nationen epische Auseinandersetzungen.

Mexiko 86, das 3:2 der Gauchos gegen die DFB-Auswahl um Karl-Heinz Rummenigge. Diego Maradona im Zenit. Vier Jahre später, in einer Neuauflage des Finals, das bittere 0:1 der Argentinier. Das späte Penaltytor von Andy Brehme. An der letzten WM unterlag die «Albiceleste» der DFB-Auswahl im Viertelfinal im Penaltyschiessen.

Verbales Tackling von Schweinsteiger

Für das ganz grosse WM-Kino ist nur schon der speziellen Vorgeschichte wegen gesorgt. Entsprechend hat das Interesse gewaltige Ausmasse angenommen. Schwarzhändler boten Tickets zu Preisen im vierstelligen Bereich an. Auf der Tribüne der wunderbaren «Green-Point-Arena» werden 550 Printjournalisten sitzen - elf davon hat allein «Diario Clarin», die auflagenstärkste Zeitung Argentiniens, nach Kapstadt entsandt! Alle erwarten einen historischen Nachmittag.

Spektakel ist bereits im Vorfeld geboten worden. Noch vor der ersten Ballberührung setzte Bastian Schweinsteiger zum (verbalen) Tackling an. Der Bayern-Star platzierte bei einer Konferenz mit der Weltpresse (bewusst) ein paar markige Botschaften. Ihm sei zugetragen worden, dass die argentinischen Fans anderen die Plätze wegnehmen würden. «Das zeigt ein bisschen ihren Charakter und ihre Mentalität.»

Vergiftetes Klima

Das Klima zwischen den beiden Kontrahenten ist seit den Handgreiflichkeiten im Sommer 2006 vergiftet. Damals reagierten die frustrierten Südamerikaner mit Schlägen und Tritten auf den Erfolg der deutschen Sommermärchenprinzen. «Das steckt noch in den Köpfen drin», legte Schweinsteiger ungefragt nach und unterstellte dem Gegner die gezielte Provokation.

Der Gewinner der Partie zwischen Argentinien und Deutschland trifft am Mittwoch im Halbfinal auf den Sieger des Abendspiels zwischen Spanien und Paraguay.

(et/Si)