EURO 2008: News aus der Schweizer Gruppe

Scolari in Spanien

Luiz Felipe Scolari nahm in der Begegnung der Primera Division zwischen Valencia und Recreatico Huelva gleich drei Portugiesen unter die Lupe. Bei Valencia spielte Caneira als rechter Verteidiger durch; und Mittelfeldspieler Carlos Martins erzielte für den ältesten spanischen Verein den 1:1-Ausgleich. Später wurde er für Silvestre Varela, der in Scolaris Überlegungen jedoch kaum eine Rolle spielt, ausgewechselt. Gefehlt hat bei Huelva jedoch Verteidiger Roberto Beto, der unter dem neuen Trainer Manolo Zambrano wieder zum Stammspieler geworden ist. Er hatte sich am letzten Wochenende beim Torjubel die Gelb-Rote Karte eingefangen.

Sporting und Befinca straucheln...

Ein grober Schnitzer von Rui Patricio, dem dritten Goalie von Portgual, führte Sporting Lissabon gegen Setubal in die Niederlage. Der 20-jährige Keeper liess einen harmlosen Weitschuss von Bruno Ribeiro durch die Hände ins Tor passieren. Auch Stadtrivale Benfica kam gegen Braga nur zu einem 1:1. Luisao glich zwar den frühen Führungstreffer der Gäste in der Mitte der ersten Halbzeit aus, zu mehr reichte es dem Zweiten in der SuperLiga jedoch nicht.

...Porto weiter souverän

Derweil die Konkurrenz Punkte liess, kam Leader Porto gegen Pacos de Ferreira dank seines argentinischen Offensivtrios zu einem problemlosen Sieg. Lisandro Lopez zweimal und Mariano Gonzalez trafen zum 3:0-Erfolg gegen den Tabellen-Vorletzten; alle drei Tore bereitete Lucho Gonzalez vor. Der Vorsprung von Porto auf den ersten Verfolger beträgt nun zehn Runden vor Schluss bereits zwölf Punkte.

Verletzungssorgen um Makukula

Der portugiesische Internationale Ariza Makukula, der erst im Januar zum Verein gestossen war, wird Benfica rund eine Woche fehlen. Den Stürmer mit kongolesischen Wurzeln plagen muskuläre Probleme. Er wird das Cupspiel am Mittwoch gegen Moreirense verpassen. Ob er fürs Derby am Sonntag bei Sporting wieder fit ist, ist noch ungewiss. Mit sieben Treffern ist Makukula bestklassierter Benfica-Spieler im Torschützenklassement.

Rekord-Interesse an Tickets

200'000 Anträge gingen beim tschechischen Verband für die EM-Spiele seiner Mannschaft ein. Das sind rund 60'000 mehr als vor zwei Jahren für die WM in Deutschland. 43'000 Tickets wurden für das Eröffnungsspiel gegen die Schweiz in Basel (erhältlich sind 7500 Karten), 56'000 gegen Portugal und 47'000 gegen die Türkei, beide in Genf (je 6200), bestellt. Die Verlosung der Tickets findet am 3. März statt.

Kalouda kostet 9 Millionen

Erst einmal hat er in der tschechischen Nationalmannschaft gespielt und schon reissen sich ausländische Vereine um den 20-jährigen Debütanten Loubos Kalouda vom FC Brünn. Auf sich aufmerksam gemacht hatte der Mittelfeldspieler vor der Winterpause, als er in den letzten sechs Spielen fünf Tore erzielte. Neben Juventus Turin und Newcastle United gilt der ZSKA Moskau als heissester Interessent. Der junge Mann soll 9 Millionen Franken kosten.

Cech pflegt Marktwert

Chelsea-Goalie Petr Cech ist in seiner Heimat am besten zu vermarkten. Seine Sponsor-Einnahmen übertreffen jene des tschechischen Zehnkampf-Olympiasiegers Roman Sebrle oder von Natikollege Pavel Nedved um ein Mehrfaches. Gestern Montag pflegte er seinen hochprofessionellen Ruf ein weiteres Mal, indem er über die Mittagszeit eine telefonische Pressekonferenz mit tschechischen Medien abhielt. Thema: Der verlorene Ligacupfinal vom Sonntag gegen Tottenham Hotspur, als Cech mit einem Fehler vor dem Siegestreffer hauptverantwortlich für die Niederlage war.

Kollers Torhunger

Der Torhunger des tschechischen Rekordtorschützen (51 Treffer in 84 Länderspielen) ist noch nicht gestillt. In einem Zeitungsinterview gestand er, dass seine Träume hauptsächlich vom Toreschiessen handeln. Ihm gehe es aber nie um persönliche Erfolge wie beispielsweise den Gewinn der EM-Torschützenkrone: «Tore zu schiessen macht mir zwar Spass, der Erfolg des Teams ist mir aber wichtiger.»

Istanbuler Niederlagen und ein Goalie-Fehler

Fenerbahce und Galatasaray erlitten am Wochenende schmerzhafte Niederlagen in der Meisterschaft. Fenerbahce unterlag zuhause dem abstiegsbedrohten Bursaspor 0:2. Vier Tage nach dem Sieg in der Champions League gegen den FC Sevilla schonte Trainer Zico neun Stammspieler. Der Schuss ging nach hinten los: es war die erste Niederlage im Sükrü-Saracoglu nach 37 Wettbewerbsspielen. Stadtrivale Galatasaray enttäuschte drei Tage nach dem 1:5 im UEFA-Cup gegen Bayer Leverkusen auch in der Liga und verlor gegen den Tabellenletzten Kasimpasa 0:1. Trainer Karl-Heinz Feldkamp sprach nach der Heimpleite vom Tiefpunkt der bisherigen Saison. Die Niederlage hatte Keeper Orkun mit einem Fehlgriff verschuldet, und die Türkei fragt sich nun: hat er sich damit aus der Torhüterfrage gehechtet?

Lincoln nicht in die Nati

Anfang der letzten Woche wurde diskutiert, ob man ähnlich wie Aurelio (Fenerbahce) und Nobre (Besiktas) auch Galatasaray-Regisseur Lincoln im Schnellverfahren einbürgern und dann ins Nationalteam einbauen soll. Weil der Brasilianer bis jetzt im Klub jedoch ein Totalausfall war, ist die Diskussion schnell wieder gestoppt worden.

Middlesbroughs Tuncay trifft

Der grosse Hoffnungsträger, Tuncay Sanli, fühlt sich immer wohler in England und in der Premier League. Der Offensivmann, der im Barrage-Spiel gegen die Schweiz im November 2005 mit drei Toren besonders auffiel und durch seine langen gelockten Haare trotz seines scheuen Charakters als Frauenliebling gilt, hat sich im Spiel gegen Liverpool mit einem schönen Kopftor von der Verletzungspause zurückgemeldet. Die knappe Niederlage konnte er trotzdem nicht verhindern.

Tümer spielte bei Larissa

Der ehemalige Fenerbahce-Spieler Tümer, der im Winter wegen dem Militär nach Griechenland zu Larissa wechselte, spielte mit dem Verein in Xanthi 1:1 und kam während 90 Minuten zum Einsatz. Tümer war Spielmacher und Torschütze beim legendären 4:1-Auswärtssieg der Türkei in der EM-Qualifikation gegen Griechenland in Athen.

(fest/sda)