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Schweizer Fussballer enttäuschten an Olympia

Ein Scheitern mit Vorgeschichte

publiziert: Donnerstag, 2. Aug 2012 / 10:21 Uhr
Admir Mehmedi und die Schweizer Auswahl haben es verpasst, das eigene Image zu pflegen.
Admir Mehmedi und die Schweizer Auswahl haben es verpasst, das eigene Image zu pflegen.

Das Olympia-Out der Schweizer U23-Auswahl ist kein sportliches Drama. Gegen Südkorea und Mexiko sind schon bedeutendere Fussball-Nationen ausgeschieden. Zu thematisieren ist die gesamte Geschichte des Scheiterns. Es war eine missratene Expedition.

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London wollten sie erreichen, die Schweizer. Das haben sie geschafft. Zu ihrem Nachteil kamen sie am Donnerstagmorgen aber nicht wie gewünscht im Olympischen Dorf an, sondern auf dem Flughafen Heathrow mit dem Ticket zur Rückreise in der Hand. Bei Swiss Olympic hält sich die Enttäuschung über den verfrühten Abschied vermutlich in Grenzen. Ausser Ärger haben die Fussball-Jungmillionäre der Schweizer Olympia-Mission nichts gebracht. Im Gegenteil: Michel Morganella verursachte mit der wohl dümmsten «Twitter»-Botschaft des Jahres einen Sportler-Skandal internationaler Tragweite.

Morganella wurde die Akkreditierung entzogen, dem übrigen Teil des Teams die öffentliche Zuneigung. Berechtigte, teils aber auch masslos überzogene Kritik prasselte auf die Spieler von Pierluigi Tami nieder. Auf seiner verzweifelten Suche nach dem geeigneten Stil verrannte sich das eigens für Olympia zusammengestellte Team zusehends. Nicht nur der Auftakt gegen Gabun (1:1) verlief ausserplanmässig, auch die Fortsetzung gegen Südkorea (1:2) endete nach halbwegs passabler Leistung auf dem Rasen spätabends im Hotelzimmer von Morganella zunächst virtuell und tags darauf auch in Realität desaströs.

Probleme bei der Selektion

Der von einem beträchtlichen Teil der Öffentlichkeit als Fiasko wahrgenommene Auftritt ist auch das Ergebnis einer unvorteilhaften Vorgeschichte. Die Probleme brauten sich schon bei der Selektion für das nicht mit dem UEFA-Kalender abgestimmte Turnier zusammen. Ausländische Arbeitgeber drängten Spieler wie Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka zur Absage - oder zwangen den SFV wie im Fall von Timm Klose zu mühsamen Kompromissen. Entsprechend früh signalisierte der Verband, für die Sommerspiele das «bestmögliche Team» aufzubieten.

In der Super League stemmten sich die Vereine ebenso vehement und ohne Sinn für olympische Werte gegen die obligate Freistellung ihrer U23-Spieler. Der Sportchef von GC trat wenige Tage vor der Abreise des Teams mit nachweislich falschen Behauptungen bewusst eine Polemik los. Noch ehe in Newcastle der erste Trainingsball rollte, stand die Schweizer Mannschaft vor ihrem Olympia-Comeback nach 84 Jahren mehr oder weniger geschlossen ein erstes Mal im medialen Offside.

Ungünstige Eigendynamik

Wie sehr die ablehnende Haltung und mancherorts prominent platzierte Geringschätzung des olympischen Fussball-Turniers der SFV-Belegschaft aufs Gemüt schlugen, war schon früh spürbar - nur für ein paar Schweizer Zyniker im fernen London vielleicht nicht. Die aufgestaute Energie entlud sich zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort - unter Umständen wurde auch Dimension der Veranstaltung unterschätzt. In der praktisch neu formierten Gruppe entwickelte sich jedenfalls eine ungünstige Eigendynamik.

Aufzuhalten war der schleichend negative Prozess offenbar nicht. Für ein funktionierendes Teambuilding fehlten die Zeit und neben Diego Benaglio weitere Leader mit mässigendem Einfluss. Zu viele verkrampften sich beim Versuch, die negative Grundhaltung gegenüber dem an sich spannenden Olympia-Projekt um jeden Preis zu widerlegen. Andere mit dem Anspruch, Leistungsträger zu sein, verlegten ihren Fokus auf Nebenschauplätze - ein paar klammheimlich, der primitive Irrläufer Morganella sogar schriftlich und öffentlich!

Olympia-Format fehlte

Kurzum: Es fehlte dem Schweizer Fussball zwölf Monate nach dem landesweit bejubeltem Finaleinzug bei der U21-EM und knapp drei Jahre nach dem Gewinn des U17-WM-Titels in zwei von drei Spielen und neben dem Terrain das Olympia-Format. Die sportliche und politische Substanz genügte bei Weitem nicht. Die erstklassige Chance, Klischees abzubauen und das eigene Image zu pflegen, haben die Schweizer Kicker beim weltgrössten Sportler-Happening kläglich verpasst.

SFV-Direktor Peter Knäbel fühlte den Puls der Mannschaft während jeder Minute. Er wird in seiner Analyse alle Aspekte berücksichtigen müssen. Mehrere Olympia-Teilnehmer zählen zum Kreis der A-Nationalmannschaft. Derart gravierende Probleme in der Aussendarstellung, mit denen die U23-Auswahl fremd- und selbstverschuldet zu kämpfen hatte, wären auf höchster Stufe nicht ratsam. An «französischen» Zuständen ist niemand interessiert. Und alles nur mit der in Fussball-Kreisen mangelnden Akzeptanz von Olympia zu erklären, wäre allzu einfach und kurzsichtig.

(bg/Si)

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