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Erich Vogel nimmt zur GC-Krise Stellung

publiziert: Freitag, 28. Sep 2007 / 00:04 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 30. Sep 2007 / 13:45 Uhr

Die Grasshoppers stürzten am Mittwochabend erstmals seit 56 Jahren ans Ende der Tabelle. 3:5 verlor der Rekordmeister gegen St. Gallen. Nach der vierten Niederlage in Serie nahm Vize-Präsident Erich Vogel Stellung zur GC-Krise.

«Das Team ist nicht kaputt», sagte der GC-Stratege.
«Das Team ist nicht kaputt», sagte der GC-Stratege.
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Von einer «kaputten» Mannschaft will der Transfer-Verantwortliche zwar nichts wissen. Vogel gesteht aber ein, dass «das Team nicht aufgeht». Vor kopflosen Aktionen warnt er. Noch bleibe Zeit zur Korrektur. Verharmlosen will der GC-Stratege die Situation aber keinesfalls.

Was ging Ihnen im Espenmoos nach dem fünften Gegentreffer durch den Kopf, Herr Vogel?

Erich Vogel: Ich wunderte mich darüber, dass das Team zurzeit für jeden Fehler brutal bestraft wird. Mehr jedenfalls als andere Mannschaften. Was passiert da? Vorwürfe will ich eigentlich keine machen, auch wenn ich natürlich sah, welche Fehler passiert sind. Wütend war ich in St. Gallen nicht, weil jeder kämpfte. Eher hatte ich Mitleid mit den jungen Spielern.

Sie bedauerten das Team? Ist das nicht noch bitterer für GC?

Vogel: Weshalb denn? Ich weiss, dass alle seriös leben und trainieren. Fehlende Disziplin kann ich niemandem vorwerfen. Wäre das der Fall, würde ich sofort mit dem Trainer reden und Massnahmen beschliessen. Das ist nicht der Fall. Das Team ist nicht kaputt.

Zuckten Sie beim Blick auf die Tabelle zusammen?

Vogel: Nein, wir wussten ja, wo wir nach einer Niederlage in St. Gallen klassiert sein würden. Und ich gehe davon aus, dass wir diesen Platz rasch wieder verlassen werden.

Haben Sie der jungen Equipe zu viel zugemutet und die Ausgangslage falsch eingeschätzt?

Vogel: Wir wurden positiv und negativ überrascht. Defizite haben wir eigentlich im Sturm erwartet. Nun haben wir hinten den Schwachpunkt. Das kam für uns unerwartet. Von 21 Gegentoren kassierten wir elf nach stehenden Bällen. Wir gingen von mutigen Torhütern aus. Das war dann aber bei Coltorti nicht der Fall und stimmt momentan auch bei Jakupovic nicht. Beide kamen zu wenig entschlossen raus.

Der neue Keeper Eldin Jakupovic hat in zwei Spielen neun Tore erhalten.

Vogel: Wir standen mit dem Schweizer Nationalgoalie (meint Fabio Coltorti) kurz vor der Vertragsverlängerung, dann geht er weg. Mit Jakupovic holten wir den besten für uns verfügbaren Mann. Niemand hat uns für diesen Transfer kritisiert. Im Gegenteil, wir wurden gelobt. Jetzt sah er in zwei Spielen, also vor allem in der Partie gegen St. Gallen unglücklich aus. Das mag ich keinem Jungen gönnen.

Jakupovic steht nun schwer unter Druck. Und trotzdem ist nicht anzunehmen, dass Sie nochmals einen Goalie engagieren. Oder?

Vogel: Natürlich ist es eine heikle Situation. Da müssen wir, da muss Eldin durch. Wir verdammen ihn jetzt nicht. Er ist nach wie vor ein guter und talentierter Goalie. Jakupovic macht seinen Weg.

Von Platz 5 war die Rede. Davon ist GC rangmässig weit entfernt.

Vogel: Wir können eigentlich nur noch vorwärts schauen. Drei Viertel sind noch zu spielen. Da ist vieles möglich. Ich will die Situation aber sicher nicht verniedlichen. Es wird sehr schwierig, aus diesem Negativtrend wieder herauszukommen. Hektisch werden dürfen wir von der Führung deswegen nicht. Schuldzuweisungen bringen gar nichts.

Was werden Sie unternehmen, um den Freifall zu stoppen?

Vogel: Wir handeln nicht kopflos. Das Team geht so nicht auf, das ist klar. An einigen Spielern sind wir dran. Zusammen mit dem Trainer muss ich klären, welche Optionen gefragt sind. Es wird intensive Diskussionen geben. Falls Scott Sutter und Cabanas zurückkehren, würde nur ein neuer Spieler womöglich schon viel bringen.

(ht/sda)

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