FC Basel in grossen Schritten Richtung Meistertitel

Servette (1:0 gegen Lugano) und St. Gallen (2:0 in Sion) heissen die ersten Verfolger Basels. Die Genfer weisen weiterhin fünf Punkte Rückstand auf den FCB auf, St. Gallens Rückstand auf den Leader beträgt nach dem ersten Sieg unter Gérard Castella sechs Zähler. Insgesamt fielen in vier Partien nur sechs Tore, elf weniger als beim Start in die Frühjahrsrunde.

Für Basels «Mini-Sieg» sorgte Georges Koumantarakis. Der Südafrikaner lenkte nach einer Stunde einen Weitschuss von Hakan Yakin unhaltbar zum entscheidenden Treffer ab. Mit seinem siebten Saisontor schloss der grossgewachsene Basler Stürmer die beste Phase des FCB ab, der nach der Pause den Druck erhöhte und zielstrebig die Führung anstrebte.

Eine Stunde lang hielt Zürich vor 25 871 Zuschauern im St. Jakob- Park erstaunlich gut mit, verzeichnete sogar mehr Spielanteile und besass die besseren Chancen. FCZ-Trainer Georges Bregy hatte sein Team auf vier Positionen umbesetzt und neu motiviert. Unbekümmert und zweikampfstark präsentierte sich der FCZ und setzte dem heimstarken Basel (nunmehr 10 Siege und ein Remis in 12 Heimpartien) vor allem durch sein gefährliches Sturmduo mit den beiden ehemaligen Winterthurern Pascal Renfer und Ursal Yasar (21), einem Schweizer Bürger türkischer Abstammung, zu. Zuberbühler konnte Renfer nur mit einer unfairen Grätsche stoppen, die auch mit einem Penalty hätte geahndet werden können. Glück hatte Cantaluppi, dass Ref Busacca seinen Kniestich gegen Yasar kurz vor Halbzeit übersah.

Mehr Widerstand als erwartet erwuchs auch den Grasshoppers bei der Heim-Première von Marcel Koller als GC-Trainer. Die abwehrstarken Young Boys gingen durch Wardanjan mittels Kopfball- Aufsetzer sogar in Führung, doch Chapuisat, der Ende Saison ausgemustert werden soll, glich mit seinem schwachen rechten Fuss noch aus und verhinderte somit den totalen Umfaller. Die Berner hatten mit den Armeniern Petrosjan und Wardanjan ihre treibenden Kräfte, während bei GC der Urugayer Nuñez enttäuschte.

Drei Tage nach dem Ausscheiden im UEFA-Cup gegen Valencia zeigte sich Servette moralisch und kräftemässig gut erholt. Londono brachte die Genfer mit einer Direktabnahme nach Freistoss von Lombardo in der 62. Minute 1:0 in Führung, die mit zehn Mann über die Distanz gebracht wurde. Nach einem groben Foul an Rothenbühler wurde Lombardo zwei Minuten nach dem Führungstreffer vom Platz gestellt. Mit einer Glanzparade vereitelte Torhüter Pédat in der Schlussphase gegen Biaggi und Rossi den Ausgleich.

Eine Doublette von Ionel Gane bescherte St. Gallen den 2:0- Auswärtssieg in Sion, der aufgrund der hoch verdient ausfiel. Die Ostschweizer überzeugten mit einer mutigen Spielanlage, agierten zielstrebig vorwärts und kamen vor Ganes Führungstreffer bereits durch Di Jorio, Bieli und Gane zu drei erstklassigen Einschussgelegenheiten, die Sions Torhüter Beney aber allesamt vereitelte. Unter Kollers Trainer-Nachfolger Castella spielt St. Gallen einen offensiveren und erfrischenderen Fussball. Ob diese Prädikate auch am Mittwoch im Spitzenspiel im Espenmoos gegen Basel ausreichen?

(kil/sda)