Damit gingen die Basler knapp an einer Blamage vorbei. Denn sie fingen mit einem Mann mehr auf dem Platz den Ausgleich zum 1:1 ein, nachdem Gimenez den FCB kurz vor der Pause in Führung gebracht hatte.
Nichts weniger als neun Punkte aus drei Heimspielen (Luzern, Lausanne und Sion) hat FCB-Trainer Christian Gross seiner Equipe verordnet. Zwei von diesen drei Spielen sind gespielt und Gross' Mannen haben den Befehl bislang makellos umgesetzt. Luzern wurde 4:1 abgeputzt. Und Sion mit 2:1 nieder gekämpft.
Die Erleichterung war Gross nach dem Spiel anzusehen. Noch fünf Minuten vor Spielende mussten sich seine Mitarbeiter auf dem Spielfeld ein gellendes Pfeifkonzert über sich ergehen lassen.
Der Angriffsschwung aus der Startviertelstunde, als die Basler Kombinationsfussball vom Feinsten aufs arg ramponierte Geläuf des St.Jakob-Parks gelegt hatten, war längst verpufft. Der FCB tat sich schwer gegen einen FC Sion, der ab der 69. Spielminute nurmehr zu zehnt auf dem Platz stand. Die Ideen fehlten. Huggel, der noch in der ersten Hälfte mit Chipperfield für die Akzente in der Kreativabteilung gesorgt hatte, war die Inspiration abhanden gekommen. Das übrige Mittelfeld mit Ergic (ab. der 70. Varela), Hakan Yakin und Barberis hatte sich beim vergeblichen Ansturm auf den Walliser Abwehrbeton leer gelaufen.
Da kam die Einwechslung von Tum für Barberis in der 84. Minute gerade noch rechtzeitig. Denn Tum war es, der in der 88. Min. den Ball in den Strafraum drosch - und den unglücklichen Tcheutchouga am Bein erwischte. Der Ball nahm eine merkwürdige Bahn und überraschte Sion-Goali Borer auf dem falschen Fuss.
Aus dem Pfeifkonzert wurde tosender Jubel aus 20'000 Kehlen.
Vergessen eine zweite Halbzeit, in der beim FC Basel kaum mehr etwas zusammen passen wollte. Vorbei der Schock, als Sion-Stürmer Julien Poueys (er schoss beim 8:1 im Hinspiel innerhalb von acht Minuten einen Hattrick) Alexandre Quennoz, den Walliser im Basler Ensemble, vernascht und in Unterzahl das 1:1 erzielt hatte.
Auch Christian Gross blendete im Nachgang das Negative aus und sagte: "Ich freue mich für die Fans über den Sieg".
Verständlich die Aussage von Sion-Trainer Laurent Roussey, dem es die Sprache verschlagen hatte: "Ich möchte am liebsten über dieses Spiel nicht mehr reden. Ich möchte aber auch mal ein Budget von 23 Millionen haben". Damit klang er wohl an, dass der FCB trotz finanzieller Übermacht nicht nur ein Eigentor für die 1:8-Revanche benötigte. Auch Schiedsrichter Rudolf Käppeli war an diesem Abend kein Walliser. Denn die rote Karte für Armand Deumi war reichlich hart.
Basel - Sion 2:1 (1:0)
St.Jakob-Park. - 19 258 Zuschauer. -- SR Rogalla. -- Tor: 44. Gimenez 1:0. 65. Poueys 1:1. 88. Tcheutchoua (Eigentor) 2:1
Basel: Zuberbühler; Barberis (84. Tum), Quennoz, Murat Yakin, Cravero; Ergic (69. Varela), Hakan Yakin, Huggel, Chipperfield; Gimenez, Koumantarakis (90. Knez).
Sion: Borer; Hottiger; Tcheutchoua, Grichting; Deumi, Djurisic (55. Poueys), Ekobo, Duruz; Bridy (52. Piffaretti), Vernaz (71. Ojong); Moreira.
Bemerkungen: Basel ohne Cantaluppi (gesperrt) und Savic (verletzt). Sion ohne Furo und Kennedy (beide verletzt). 60. Gelb- Rote Karte für Deumi (2. Verwarnung wegen Foul). Weitere Verwarnungen: 22. Vernaz (Unsportlichkeit), 45. Deumi, 56. Poueys, 70. Duruz, 74. Moreira (alle Foul), 75. Murat Yakin (absichtliches Handspiel). 80. Varela (Foul). 86. Hottiger (Zeitspiel)
(sda)