Zwei Kantonsderbys zwischen Unter- und Oberklassigen stossen in
der 5. Cuprunde ebenfalls auf Interesse. B-Ligist Wil empfängt am
Sonntagnachmittag den grossen Bruder aus St. Gallen, NLB-
Schlusslicht Concordia Basel ist am Samstagabend im St.-Jakob-Park
Gastgeber für den grossen FCB.
Zusatztribünen gebaut
Unter den 8500 Wittenbacher Einwohnern sorgt der Cup-Fight gegen
die Grasshoppers seit Tagen für Gesprächsstoff. Im Dorf werden
spezielle «Cup-Brötchen» gebacken, die Schaufenster sind dekoriert
und in Gaststätten, an Säulen und selbst an Baumstämmen weist eines
der 250 Plakate auf das grösste Sportereignis in der 44-jährigen
Geschichte des FC Wittenbach hin. Für das Spiel gegen GC hat der
Dorfverein über 200 Helferinnen und Helfer mobilisiert. Zusätzliche
Stehtribünen für 800 Personen sowie die Infrastruktur für ein
grosses Volksfest mit Festzelt, DJ, Bars, Raclette-Stübli, usw.
wurden erstellt. Über 120 Matchballspenden gingen ein, was für die
Klubkasse einen zünftigen Zustupf ergibt.
3000 Billette gingen bis Freitag im Vorverkauf weg. Die
Zuschauerkapazität im Grüntal beträgt 4500 Plätze. Die
Eintrittspreise sind human. Wittenbach wollte sich mit 10 Franken
begnügen. GC empfahl 15 Franken, mit 13 Franken hat man einen
Kompromiss gewählt, da die Zuschauereinnahmen geteilt werden
müssen. Auch auf allfällige Wetterunbill ist man in Wittenbach
vorbereitet. Der FC St. Gallen stellt Blachen vom Espenmoos für die
Terrainabdeckung zur Verfügung.
Erstmals hat Wittenbach die 5. Cuprunde erreicht. Im Sommer
stiegen die St. Galler Amateure unter Hanspeter Wirth, dem
langjährigen Assistenztrainer von Willi Sommer und Helmuth
Johannsen beim FC St. Gallen, in die interregionale 2. Liga auf.
Der Bazenheider Lehrer Urs Bischofberger hat Wirth als Trainer
abgelöst. Libero Daniel Müller ist Realist und hofft, dass
Wittenbach so lange wie möglich Gegentore vermeiden kann, um eine
zweitstellige Niederlage zu verhindern.
GC mit sieben Absenzen
Als Cup-Held wird im Dorf vor allem Torhüter Markus Sonderegger
gefeiert, der den Vorstoss in die Sechzehntelfinals ermöglichte.
Der Bankangestellte hielt im Elfmeterschiessen der 4. Cuprunde beim
Drittligisten Goldach vier Strafstösse und ebnete den Weg für das
«Traumlos».
Der 25-fache Cupholder GC wird auf dem holprigen Grüntal nicht
in Bestbesetzung einlaufen. Trainer Hanspeter Zaugg muss auf
Cabanas (U21-Nationalteam), Bouba Diop (Senegal-Nationalteam ),
Petric (kroatische Nationalmannschaft) sowie die verletzten Berner,
Denicolà, Schwegler und Torhüter Huber verzichten. Mit von der
Partie ist aber der uruguayanische Ausnahmekönner Nuñez.
Wil - St. Gallen als Reprise
Wil und der FC St. Gallen standen sich bereits am 18. Februar
dieses Jahres im Cup-Sechzehntelfinal gegenüber. Der damalige
Meister setzte sich mit Toren von Contini, Zwyssig und Gane
(Penalty) und einem Gegentor von Sawu mit 3:1 durch. Mit Trainer
Koller, Winkler, Jairo und dem wieder im Aufbautraining steckenden
Imhof gastieren vier ehemalige Wiler auf dem Bergholz. Koller muss
auf Chaile (gesperrt), Mokoena (Nationalmannschaft Südafrika),
Zanni (U21-Nationalteam) und wahrscheinlich auch auf Guido
(Oberschenkel-Blessur) verzichten. Wils österreichischer Trainer
Heinz Peischl stehen Thomas Balmer (gesperrt), Dilaver (U21-
Nationalteam) sowie die verletzten Fabinho, Hasler und Rizzo nicht
zur Verfügung.
Klein- gegen Gross-Basel
NLB-Aufsteiger Concordia Basel misst sich zum neunten Mal im Cup
mit dem FC Basel. Drei «Congeli-Siege» stehen fünf Basler Erfolge
gegenüber, zuletzt der 9:1-Kantersieg des FCB in der 3. Hauptrrunde
1985. Concordia verfügt über ein Budget von einer knappen Million
Franken, der FCB ist mit einem Etat von über 20 Millionen zusammen
mit GC der Krösus der Liga. Wie gewohnt wird Concordia am
Samstagabend im St.-Jakob-Park das Catering führen, wenn Torhüter
Herzog Basels Top-Stürmer Gimenez am Toreschiessen zu hindern
versucht. Vor Hakan Yakin braucht er sich nicht zu fürchten; der
Internationale ist gesperrt.
(kil/sda)