Wer zieht in den Cupfinal ein?

FCZ ohne «Tor-Maschine» gegen den Walliser Mythos

publiziert: Dienstag, 7. Apr 2015 / 07:23 Uhr
FCZ-Trainer Urs Meier gibt sich gelassen.
FCZ-Trainer Urs Meier gibt sich gelassen.

Heute wird im Letzigrund der erste Teilnehmer am Schweizer Cupfinal ermittelt. FCZ-Trainer Urs Meier steht nach der Degradierung von Goalie und Publikumsliebling David da Costa unter Druck.

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In Spiel 1 nach der skurril kommunizierten Absetzung von Da Costa war dem FCZ kein Erfolg beschieden. In der Super League gab es am Samstag gegen den Abstiegs-Kandidaten Luzern eine 0:1-Heimniederlage. Die Baisse hält an. Der FCZ blieb auch im vierten Meisterschafts-Heimspiel in diesem Jahr ohne Tor.

Der aussortierte Da Costa verfolgte das Geschehen mit blau-weissem Schal auf der Tribüne. Aus der «Südkurve», in der er einst aktives Mitglied gewesen war, erfuhr er Unterstützung. Da Costa sah, wie sein junger Nachfolger Yanick Brecher starke Paraden zeigte und beim Gegentreffer schuldlos war.

Positiver Druck

Die Niederlage hat die Position von Coach Urs Meier nicht gestärkt. In der Meisterschaft ist der 2. Platz ausser Reichweite geraten. Die Young Boys haben sich mit zehn Punkten Vorsprung abgesetzt. Umso wichtiger wäre es für den «Stadtclub», im Cup den Final zu erreichen. Eine weitere Enttäuschung könnte im immer nervöseren FCZ-Umfeld die nächsten Kritiker auf den Plan rufen.

Meier gibt sich in der heiklen Situation gelassen. Er sagte am Ostermontag, er verspüre nur positiven Druck. Über die Details zur «Affäre Da Costa» und Informations-Lecks mochte er sich nach wie vor nicht äussern. Ihn beschäftige primär, dass der FCZ zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren einen Cup-Halbfinal bestreiten dürfe.

Den Optimismus hat er nicht verloren. Gegen Luzern sei nicht alles schlecht gewesen. Er habe bei seinen Spielern Einsatzwillen und Solidarität beobachtet. Das einzige Problem sei die Effizienz gewesen. Der FCZ sei einmal mehr in den vergangenen Wochen schlecht belohnt worden. Doch auch Meier ist sich bewusst: «Punkto Chancenauswertung müssen sich dringend Verbesserungen einstellen. Wir müssen das Glück erzwingen und zu Selbstvertrauen finden.»

«Gefühle aus der Schublade ziehen»

Meier bedauert, dass der FCZ gegenwärtig keine «Tor-Maschine» in seinen Reihen habe wie beispielsweise Basel mit Gashi oder YB mit Hoarau, welche für ein Tor nur eine Chance benötigen würden. Einem Mario Gavranovic mangle es nach seiner Verletzungspause noch an Spielpraxis. Andere potenzielle Torschützen stehen nicht zur Verfügung: Captain Chikhaoui ist aufgrund seiner roten Karte gegen YB heute gesperrt, Schönbächler schlägt sich nach wie vor mit gesundheitlichen Problemen (u.a. an den Adduktoren) herum.

Im Hinblick auf die heutige Partie setzt Meier auch auf die schönen Erinnerungen an die letzte Cup-Saison. «Der gewonnene Final gegen Basel war sehr speziell. Solche Momente möchten wir nochmals erleben. Die Gefühle von damals müssen wir jetzt wieder aus der Schublade ziehen. Wir wollen den Pokal erfolgreich verteidigen.» Die Gefahr sei, dass man an den übernächsten Schritt denke. Es wäre sicher verhängnisvoll, sich zu früh mit dem Endspiel zu befassen.

Hauptprobe auch Sion missglückt

Die Hauptprobe für den Halbfinal ist nicht nur dem FCZ misslungen, sondern auch Sion. Nach drei Zu-Null-Siegen in Serie gingen die Walliser am Freitag gegen GC regelrecht unter. Das Schlussresultat von 0:5 hatte bereits nach 37 Minuten Bestand. Nun will Sion seinen Cup-Mythos hochleben lassen.

Urs Meier mag sich von diesem Debakel nicht blenden lassen. Er meint: «Ich will die Leistung von GC nicht schmälern, aber man hat von der ersten Sekunde an gemerkt, dass bei Sion der Fokus schon auf dem Halbfinal gegen uns liegt. Bei den Wallisern hatte ich das Gefühl, dass sie in erster Linie keine Verletzungen riskieren wollten. Für sie bedeutet der Cup alles. Gegen uns wird sich Sion komplett anders präsentieren.» Gewarnt ist Meier auch, weil der FCZ vor drei Wochen zuhause gegen Sion 0:1 verloren hat.

Feusisberg und der «13. Stern»

Sions Präsident Christian Constantin bemühte vor dem Halbfinal Symbol-Kraft. Er meinte, sein Klub wolle 50 Jahre nach dem ersten Cup-Triumph und 200 Jahre nach der Aufnahme des Kantons Wallis in die Eidgenossenschaft den nächsten Coup landen. Das Kantons-Wappen werde durch 13 Sterne geziert, der FC Sion strebe nun im Cup nach den bisher zwölf Finals, die allesamt gewonnen wurden, auch einen «13. Stern» an. «CC» fügte hinzu, dass es der gesamten Romandie gut anstehen würde, wenn es für sie wieder einmal einen Erfolg im Fussball gäbe. Constantin überliess in der Vorbereitung auf das heutige Cup-Highlight nichts dem Zufall. Er zog sein Team für ein Kurz-Trainingslager in Feusisberg zusammen, wo sonst die Schweizer Nationalmannschaft logiert.

Grosse Hoffnungen ruhen auf Goalgetter Moussa Konaté. Der Senegalese, der in Russland nicht glücklich geworden war, schraubte zuletzt seinen Marktwert mit einer herausragenden Ausbeute weiter in die Höhe. Am Freitag gegen GC aber, an seinem 22. Geburtstag, kam er für einmal nicht auf Touren. Insider meinen, er habe den in der letzten Woche entstandenen Medien-Rummel schlecht verdaut.

(bg/Si)

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