Fussball: 2002 erstmals keine WM in ARD und ZDF

Die WM 2002 in Japan und Südkorea wie auch die Spiele von 2006 in Deutschland werden von einem privaten Sender gezeigt. Die WM 2002 wird gemäss Entscheid vom Oktober auch vom Schweizer Fernsehen nicht übertragen.

Die ARD-Intendanten lehnten zum dritten Mal einen Vertragsentwurf ab. «Das ist ein endgültiger Entscheid. Wir bedauern, dass erneut ein zuvor mit den Verhandlungsführern von ARD und ZDF erzieltes Ergebnis von anderen ARD-Intendanten abgelehnt wurde», erklärte ein Manager der Münchner Kirch-Gruppe, welche die WM-Rechte für 1,7 Milliarden Mark erworben hatte. Sie will diese nun Privatsendern wie SAT.1, RTL oder Pro 7 anbieten. Die Radiorechte will Kirch ebenfalls an private Sender verkaufen. Das WM-Paket 2002 kostet rund 250 Millionen Mark. Ein Angebot in dieser Grössenordnung lag auch ARD/ZDF vor. Für das weitaus wertvollere Turnier in Deutschland sind 500 Millionen im Gespräch.

Die Preisvorstellungen der Rechte-Inhaber lagen auch weit ausserhalb der finanziellen Möglichkeiten der SRG. Kirch forderte für die Schweizer Lizenz für die drei TV- und vier Radiostationen weit mehr als das Zehnfache des Betrages, den die SRG für die WM 1998 (1,3 Millionen Franken) in Frankreich bezahlen musste. Laut dem TV-Sportchef Urs Leutert hätten sich die ganzen Kosten einschliesslich Produktion auf 24 bis 30 Millionen belaufen.

Die TV-Zuschauer sollen im nächsten Jahr 24 WM-Spiele live im Free-TV sehen. Darunter befinden sich gemäss einer gesetzlichen Regelung alle Spiele der deutschen Mannschaft, das Eröffnungsspiel, die Halbfinals und der Final. Die komplette WM mit 64 Spielen soll live in Kirchs Pay-TV-Sender «Premiere World» ausgestrahlt werden.

(kil/sda)