Das Ostschweizer Derby
zwischen B-Ligist Winterthur und Meister St. Gallen sowie die
Partie zwischen den je sechsfachen Cupsiegern Young Boys und
Servette bilden am Mittwoch um 19.30 Uhr attraktive Affichen.
Am Donnerstag um 17 Uhr wird der vierte Halbfinalist nach der
Partie zwischen Thun und Yverdon bekannt sein. Die Halbfinals
werden bereits am Mittwochabend ausgelost, am 3. Mai gelangen sie
zur Austragung.
Basel trachtet in Lausanne nach Revanche. Vor einem Jahr verlor
der FCB im Viertelfinal auf der Pontaise mit 2:3, nachdem
Koumantarakis und N'Tiamoah den 0:2-Pausenrückstand wettgemacht
hatten. Der nun bei GC spielende Andres Gerber markierte in der 88.
Minute das Siegtor für die Waadtländer, die zuletzt dreimal in
Folge im Cupfinal standen, gegen St. Gallen (4:3 im
Penaltyschiessen) und GC (2:0) triumphierten und vor Jahresfrist im
Elfmeterschiessen dem FC Zürich unterlagen (0:3).
Basel, das nur auf den langzeitverletzten Koumantarakis
verzichten muss, hat sich den Vorstoss in den Final zum Ziel
gesetzt, der am 10. Juni erstmals im St. Jakob-Park stattfinden
wird. Bei Lausanne - Basel werden auch Erinnerungen an den
skandalösen Final von 1967 wach, der mit einem Forfaitsieg für
Basel endete. Lausanne lag mit 1:2 zurück, als es durch einen
Sitzstreik den Abbruch herbeizwang. Die Waadtländer konnten sich
mit einem Penaltyentscheid in den letzten Sekunden nicht abfinden.
Grobéty hatte Hauser leicht in den Rücken gestossen. Der Deutsche
liess sich theatralisch fallen, was Schiedsrichter Göppel bewog,
einen Elfmeter zu diktieren. Rappans Equipe nahm nach dem
verwerteten Penalty das Spiel nicht mehr auf.
Die Young Boys sind auf bestem Weg, wieder in die nationale
Fussballspitze vorzustossen. Der Wiederaufstieg ist nach dem
geglückten Start in die Auf-/Abstiegsrunde näher gerückt, der
letzte Cupsieg liegt allerdings schon 14 Jahre zurück. 1987
bezwangen die Berner Servette mit 4:2 in der Verlängerung. Zuletzt
setzten sich die Genfer in der K.o.-Konkurrenz zweimal im
Achtelfinal (1995 und 1996) über die Berner hinweg. Bei YB ist
einzig Malacarnes Einsatz fraglich. Servette wird auf den
gesperrten Sanou und die verletzten Bratic, Ouadja, Obradovic sowie
auf den Internationalen Fournier verzichten müssen. Vor allem die
Absenz des Aggressivleaders dürfte ins Gewicht fallen. Lonfat ist
nach verbüsster Sperre wieder dabei. Das Prunkstück der Genfer
bildet das Angriffstrio mit Frei, Thurre und Petrov.
Zum zweiten Mal in dieser Saison trifft Winterthur im Cup auf
St. Gallen. In der 4. Hauptrunde besiegte der B-Ligist die 1.-Liga-
Mannschaft des Meisters mühevoll mit 2:1, überzeugte dann aber im
Sechzehntelfinal mit dem 1:0 gegen «Wintermeister» Lugano. Im
Achtelfinal schwang die Mannschaft von Trainer Walter Grüter beim
FC Schaffhausen mit 3:2 obenaus. Winterthurs Manager Bruno Huber
stellt für den Sieg gegen St. Gallen die Rekordprämie von 2000
Franken pro Mann in Aussicht. Der Cupfinalist 1998 gilt im
Ostschweizer Derby als klarer Favorit. Doch auswärts ist der
Meister dieses Jahr kein Meister. Drei Finalrunden-Niederlagen in
Serie bestätigen dies. Dazwischen lagen nur die Away-Erfolge im Cup
in Wil (3:1) und beim Erstligisten Fribourg (7:1).
Thun sorgte mit dem 3:0 über Luzern für Cup-Schlagzeilen. Gegen
Yverdon dürfte die Mannschaft von Trainer Georges Bregy weit
motivierter sein als zuletzt in der NLB-Abstiegsrunde, in der keine
Relegationsgefahr besteht. Doch die Berner Oberländer haben
Verletzungsprobleme. Die Routiniers Bekirovski und Moser fallen
ebenso aus wie Rufener mit einer Bänderblessur. Ob ein unerfahrenes
Team gegen das im Jahr 2001 in der Meisterschaft noch sieglose
Yverdon bestehen kann?
Schweizer Cup Viertelfinals Mittwoch, 19.30 Uhr:
Young Boys -
Servette (SR Busacca), Lausanne - Basel (Rutz), Winterthur -
St. Gallen (Wildhaber).
Donnerstag, 17.00 Uhr: Thun - Yverdon
(Pétignat).
Auslosung der Halbfinals:
Mittwoch, ca. 22.30 Uhr in der TV-
Sendung «Sport aktuell» auf SF2.
(kil/sda)