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Bayer Leverkusen und Werder Bremen trennten sich 3:3
unentschieden. Ein verrücktes Spiel erlebte dabei Nati-Goalie
Pascal Zuberbühler. Der Bayer-Keeper hätte zu einem der Helden der
Partie werden können, sah aber in der Schlussminute wegen eines
groben Fouls die Rote Karte. Im ersten Spiel nach der Rehhagel-Aera
feierte Kaiserslautern beim Einstand von Andreas Brehme und
Reinhard Stumpf als Trainer-Gespann einen 4:0-Kantersieg bei 1860
München.
Zuberbühler dürfte die Partie in Bremen so schnell wohl nicht
vergessen. Er schien auf dem Weg zu einem der Matchwinner für
Leverkusen zu sein, als er in der 88. Minute einen Handspenalty von
Herzog mit einer grossartigen Parade in Corner lenkte. Das Skore
lautete immer noch 3:1, Leverkusen blieb nach den ersten beiden
Saisontoren des Ex-Servettien Neuville und einem Penalty-Treffer
von Ballack auf Siegeskurs, was sich nicht zuletzt für Trainer Daum
nach den Turbulenzen der letzten Tage wohltuend ausgewirkt hätte.
Doch nach Zuberbühlers Penalty-Abwehr köpfte Bode den Corner zum
Anschlusstreffer ein. Zwei Minute später wollte Zuberbühler
herauslaufend gegen Fabian Ernst retten. Er schlug mit der Faust
aber weniger gegen den Ball als vielmehr ins Gesicht des Bremers
und sah dafür die Rote Karte. Der Entscheid des WM- und EM-
Schiedsrichters Hellmut Krug war vertretbar, auch wenn Zubi nie und
nimmer eine Absicht unterstellt werden kann. Der Ex-Goalie von GC
und Basel dürfte wohl für zwei Spiele gesperrt werden, an seiner
Stelle kehrt der Pole Matysek, in der letzten Saison Leverkusens
Stammkeeper, ins Tor zurück. Ailton verwandelte den zweiten Bremer
Penalty Sekunden vor Schluss zum 3:3. Bei Werder wurde Raphael
Wicky in der 90. Minute eingewechselt.
Energieanfall von Cottbus
Energie Cottbus gelang gegen Bayern ein Husarenstück. Der Ungar
Vilmos Sebök erzielte in der 16. Minute den einzigen Treffer der
Partie. Die Bayern kommen damit nach der Pleite im letzten
Heimspiel gegen Hansa Rostock (0:1), dem 0:1 in der Champions
League gegen Paris St-Germain und dem hausgemachten Ärger durch die
Attacken von Manager Hoeness gegen den designierten Bundestrainer
Daum aus den Negativschlagzeilen nicht hinaus. Von den bisherigen
elf Bundesligaspielen im Osten (Dresden, Leipzig, Rostock) hatten
die Bayern zuvor lediglich einmal, im Dezember 1991 gegen Hansa
Rostock (1:2), verloren.
20 500 Zuschauer im überfüllten Stadion der Freundschaft
empfingen Hoeness mit einem gellenden Pfeifkonzert. Auch auf dem
Rasen ging es eher rustikal zur Sache. Scholl, Fink und Jancker
bekamen schon in den Anfangsminuten zu spüren, dass sich Cottbus im
eigenen Stadion nicht den Schneid abkaufen lassen würde. Die
Münchner fanden keinen Weg, den vor allem in der Defensive starken
Aufsteiger zu überwinden. Obwohl das Spiel der Bayern harzig lief,
blieb der von Trainer Ottmar Hitzfeld geschonte Ciriaco Sforza
während 90 Minuten auf der Bank.
Schalke 04 nutzte die Gunst der Stunde und stürmte mit einem 4:0-
Kantersieg gegen Eintracht Frankfurt wieder an die Spitze. Die
Schalker Treffer erzielten zweimal Böhme, Latal und Happe. Die vier
Tore für Kaiserslautern bei 1860 München gingen auf das Konto von
Koch (Foulpenalty) Lokvenc, Petterson und Reich.
(ba/sda)