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Fussball: Der grosse Showdown um den Meistertitel

publiziert: Donnerstag, 15. Mai 2003 / 20:43 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 15. Mai 2003 / 21:23 Uhr

Finale hat endgültigen Charakter. Der Ausgang des Spitzenkampfes zwischen Leader Grasshoppers und Meister Basel im Hardturm hat wohl nicht finale Bedeutung, wird aber das Meisterrennen zumindest vorentscheiden.

Final-Stimmung im Hardturm.
Final-Stimmung im Hardturm.
Für den dieses Jahr noch unbezwungenen Leader Grasshoppers spricht heute Abend einiges. Trainer Marcel Koller zählt die Vorteile seiner Mannschaft auf: "Wir sind Leader. Seit der ersten Runde, also seit 32 Spieltagen, sind wir Erster. Meine Mannschaft ist zusammengerückt, verfügt über eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Spunden und hat sich im Verlaufe der letzten Monate besser kennen und schätzen gelernt. Wir spielen einen dynamischen Fussball und sind nach Erfolgen hungrig. Mein Team überzeugt durch Teamgeist und mannschaftliche Geschlossenheit, aber auch durch individuelle Stärken."

Basels Captain Murat Yakin, der ehemalige Hopper, zählt die FCB-Stärken auf: "Es ist die physische Überlegenheit, die Wucht und die Kraft. Wir sind grösser, muskulöser, zweikampfstärker und ausgeglichener. Und wir können ein horrendes Tempo anschlagen. Wer in der Champions League bestehen kann, setzt sich auch gegen GC durch."

Kaum Verletzungssorgen

Marcel Koller und Christian Gross, die ihre Trainersporen einst bei Wil abverdienten, können für den grossen Showdown vor 17 666 Zuschauern im seit Tagen ausverkauften Hardturm fast über ihr gesamtes Kader verfügen. 25 Akteure bemühen sich beim 26-fachen Meister GC um einen Platz in der Startelf, unter ihnen auch wieder Mihai Tararache, der dreieinhalb Wochen nach seiner Schultergelenk-Luxation vor dem Comeback steht. Bei Basel fehlt weiterhin Ivan Ergic, der am Pfeifferschen Drüsenfieber leidet, und seit gestern Morgen auch Benjamin Huggel. Der Baselbieter, Torschütze zum 1:0 im Cupfinal und in der Finalrunde fünffmal erfolgreich, musste das Training wegen Adduktorenbeschwerden abbrechen. Sein Einsatz ist sehr fraglich. Seine Position im Mittelfeld dürfte Sébastien Barberis oder Antonio Esposito einnehmen.

GC in der besseren Ausgangslage

GC darf, Basel muss gewinnen. So einfach präsentiert sich die Ausgangslage mit Blick auf die Tabelle. Die Zürcher führen vier Runden vor Saisonschluss mit drei Punkten vor dem Titelverteidiger und haben zusätzlich den Bonus des "Wintermeisters", der bei Punktgleichheit nach der Finalrunde den Ausschlag geben würde. Mit einem Sieg über Basel läge GC sechs Punkte (und wohl uneinholbar) vorne. Ein weiterer Erfolg in einem der letzten drei Spiele gegen den FCZ (a), Wil (h) und YB (A) würde den 27. Meistertitel bedeuten. Selbst bei einem Remis lägen die Vorteile weiter bei den Hoppers, obwohl Gross meint: "Auch bei einem Unentschieden ist noch nichts entschieden. Wir haben Nerven wie Drahtseile."

Der FCB würde mit einem Erfolg nicht nur punktmässig zu den Grasshoppers aufschliessen, sondern auch an Selbstsicherheit dazugewinnen. Zudem hat der Titelhalter mit den Heimspielen gegen Thun und Xamax und der Partie bei Servette im neuen Stade de Genève das vermeintlich leichtere Restprogramm. Siegt Rot-Blau über Blau-Weiss, fällt die Entscheidung im Titelduell wohl erst in der Schlussrunde.

Tabelle

1. Grasshoppers 10 7 3 0 26: 8 49 (25)* ------------------------------------------ 2. Basel 10 7 1 2 25:15 46 (24) 3. Young Boys 10 5 1 4 15:18 31 (15) ------------------------------------------ 4. Neuchâtel Xamax 10 3 3 4 13:13 28 (16) 5. Servette 10 3 4 3 12:15 28 (15) 6. Thun 10 2 2 6 11:20 24 (16) 7. Wil 10 2 2 6 14:22 24 (16) 8. Zürich 10 2 2 6 12:17 24 (16) * = in Klammern halbierte Punkte aus der Qualifikation

von Peter Wyrsch

(bert/sda)

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