Mit dem Sieg durch Tore von Joel Griffiths (18.) und Kader Mangane (36.) ist Xamax praktisch bereits für die erste Runde des UEFA-Cup qualifiziert. Der Traditionsverein aus Maltas Hauptstadt erreichte in 26 Auswärtspartien im Europacup erst drei Remis und gar erst einmal die Promotion für die zweite Runde.
Zwar werden Valletta im Rückspiel die verletzten Penchev und Debono wieder zur Verfügung stehen, dafür wird nach seinem Platzverweis Regisseur Gilbert Agius fehlen. Auf Neuenburger Seite ist der Ausfall von Rey zu beklagen, der sich beim Zusammenprall mit Vallettas Goalie Sean Sullivan nach 25 Minuten verletzte.
Rey war nach einem herrlichen Zuspiel von Kader Mangane alleine Richtung Tor gestürmt, als ihn der herauslaufende Sullivan touchierte. Die vorerst harmlos wirkende Szene entpuppte sich für den bald 31-jährigen Stürmer als fatal. Rey musste mit einer Verletzung der Innenbänder im linken Knie ausgewechselt werden. Wie lange der 127-fache Torschütze in der NLA den Neuenburgern fehlen wird, ist noch offen. Er wird nach der Ankunft heute Abend in Neuenburg genauer untersucht werden.
In der Startphase benötigte Xamax jedoch eine Portion Glück, um trotz spielerischer Überlegenheit nicht in Rückstand zu geraten. Manol Georgiev verzog freistehend aus 16 m (6.), und Jeremy Agius wurde von Eddy Barea entscheidend am Trikot gezupft (18.). Statt des möglichen Penaltys erhielten die Malteser im Gegenzug das 0:1. Den Schuss von Roland Bättig konnte Sullivan noch an die Querlatte lenken, gegen den Nachschuss des Australiers Griffiths war er schliesslich machtlos.
"Ein komisches Spiel"
"Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden", sagte Trainer Claude Ryf nach dem Spiel, der sich über das Verhalten des Gegners jedoch enervierte. Valletta habe sich vornehmlich auf die Zerstörung des Spiels konzentriert und sei in der Wahl der Mittel wenig wählerisch gewesen. "Wir hätten in der zweiten Halbzeit das dritte Tor konsequenter suchen müssen", so Ryf. Der frühere Internationale machte bei seiner Equipe jedoch fehlenden Biss aus. "Die meisten waren gedanklich wohl schon beim Spiel am Samstag in Wil." Nach der brutalen Attacke von Agius gegen Barea hätten seine Spieler bewusst etwas zurückgehalten, um keine weiteren Verletzungen zu riskieren. "Es war ein komisches Spiel", so Ryfs Resümee.
Nach dem Platzverweis gegen Vallettas Starspieler Gilbert Agius (63.) wurde die Partie zunehmend gehässiger, wobei die Neuenburger den kühleren Kopf bewahrten und sich von den Provokationen nicht beeindrucken liessen. Vor elf (!) teils per Zug und Schiff mitgereisten Fans aus der Schweiz passte die Equipe in der Schlussphase dem Rhythmus des Gegners an und nutzte die numerische Überlegenheit nicht zu weiteren Treffern. Lediglich der eingewechselte Xavier Margairaz prüfte mit zwei Schüssen Sullivan.
von Sascha Rhyner, Malta
Valletta FC - Neuchâtel Xamax 0:2 (0:2)
Nationalstadion, Ta´Qali (Malta). -- 1500 Zuschauer. -- SR Müftüoglu (Tür). -- Tore: 18. Griffiths 0:1. 36. Mangane 0:2.
Valletta: Sullivan; Ivan Zammit; Bondin, Simeonov, Bonnici; Theuma, Fenech (89. Farrugia); Gilbert Agius, Pace, Georgiev (80. Forace); Jeremy Agius (92. Pace).
Neuchâtel Xamax: Bettoni; von Bergen, Barea, Portillo, Oppliger; Zambaz (72. Margairaz), Bättig; Mangane, Wiederkehr (77. Ojong); Griffiths, Rey (31. Valente).
Bemerkungen: Valletta ohne Debono und Pechev (beide verletzt); Xamax ohne M´Futi (kein Reisepass). 18. Lattenschuss Bättig. 83. Lattenschuss Valente. 26. Rey verletzt ausgeschieden. 63. Rote Karte gegen Gilbert Agius (Tätlichkeit). Verwarnungen: 47. Valente, 50. Simeonov, 62. Georgiev (alle Foul), 63. Griffiths (Reklamieren), 69. Fenech (Simulieren), 90. Ivan Zammit (Foul).
(bert/Si)
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