Fussball: Italien – Perugia verpflichtet Gaddafis Sohn

Der etwas exzentrische Präsident Perugias Luciano Gaucci ist immer wieder für eine Überraschung gut. Wenn er nicht gerade mit pikanten Aussagen über den italienischen Fussball, meist kritischer Natur, in den Schlagzeilen steht, macht er sich durch gewiefte Transfers bemerkbar.

Ein Oberst trainiert mit Perugia

Dieses Mal gelang es dem „Presidente“ den Sohn des libyschen Leaders Gaddafi, Al-Saadi, nach Perugia zu locken. Gestern kam es in Rom zur Unterzeichnung des Vertrages zwischen Spieler und Verein. Der Oberst der libyschen Armee wird den Sommer über mit dem Team trainieren. Bisher spielte der offensive Mittelfeldspieler bei Al Ahdi und in der libyschen Nationalmannschaft. „Ich kann es nicht mehr erwarten, mich der Gruppe anzuschliessen. Ich bin glücklich und zufrieden.“ So kommentierte dieser die letzten Ereignisse.

Präsident Gaucci sieht keine Probleme

„Unter den tausend Transfers, die hätten zustande kommen können, war dieser zweifelsohne der interessanteste“, äusserte sich Präsident Luciano Gaucci zu den geglückten Verhandlungen. „Dieses Ereignis wird in die Geschichte eingehen. Der Sohn eines Staatsoberhauptes, welcher bei einem ausländischen Fussballverein spielt: Ein Zeugnis grossen Mutes.“ Gaucci sieht in dem Transfer keine Probleme: „Es ist klar, dass es nicht einfach werden wird. Aber ich bin überzeugt, dass er es schaffen wird.“ Er beruft sich damit auf die Kunst seines Trainers Serse Cosmi. Diesem ist es schon oft gelungen, Talente aus den verschiedensten Teilen der Welt, wie zum Beispiel den Japaner Hidetoshi Nakata, gekonnt in die Mannschaft zu integrieren.

(Colin Porlezza/news.ch)