Fussball: Medizinischer Streit um Hakan Yakin

"Unmöglich", war der Kommentar von Hakim Chalabi, dem Teamarzt von Paris St-Germain, als ihm die Diagnose Bühlmanns zu Ohren kam: "Wir haben einen Leistenbruch in Betracht gezogen und spezifische Untersuchungen durchgeführt -- ohne Resultat." Allerdings gesteht der Mediziner, dass Yakins Adduktorenprobleme gravierender sind als zunächst angenommen. Von einer Pause von vier bis sechs Wochen ist nun die Rede.

Eine Operation würde einen Ausfall von rund drei Monaten nach sich ziehen. Ob Leistenbruch oder nicht: Hakan Yakin wird damit nicht nur PSG fehlen, sondern auch das Testspiel der Nationalmannschaft gegen Frankreich kommenden Mittwoch und vor allem das wichtige EM-Qualifikationsspiel in Russland (10. September) verpassen.

Nationalcoach Köbi Kuhn war bereits von einem Ausfall seines Spielmachers ausgegangen. An seiner Taktik wird er nichts ändern. Das bewährte 4-3-1-2 soll auch ohne Kernstück beibehalten werden. Als Ersatz für den genialen Passgeber drängt sich Ricardo Cabanas auf.

Pariser Drohungen

In Paris zeigte man sich über Yakins Ausflug nach Zürich zu Bühlmann verärgert. Trainer Vahid Halilhodzic -- definitiv kein Freund Schweizer Fussballer -- drohte sogar mit einer Annulierung des Transfers. Noch besitzt der ehemalige Basler keine Lizenz für die Ligue 1, eine Kopie des Arbeitsvertrags wurde von PSG noch nicht eingereicht, womit nach Pariser Leseart eine Rückkehr Yakins zu Basel noch möglich ist.

Am Rheinknie will man sich auf keine Diskussionen einlassen. Für die Basler ist der Transfer längst perfekt. Die erste Tranche der Ablösesumme (2,5 Mio Franken) wurde bereits überwiesen.

(bert/Si)