Fussball: SFV versucht Spagat: Sparen und Fördern

"Ein 15-Jähriger muss die technischen Fertigkeiten haben, die wir von einem A-Nationalspieler erwarten." Diese Erwartungshaltung stellt Hansruedi Hasler, der Technische Direktor des SFV, als Grundlage für sein Nachwuchskonzept. "Wir sind am Ball in diesem Alter zu wenig gut. Die technischen und mentalen Mängel sind später kaum mehr wettzumachen," ist Hasler überzeugt. Die Grundausbildung müsse in den NL-Klubs weiter verbessert werden, damit die Spieler ihr Niveau in Bewegung und unter Druck halten können, führte Hasler weiter aus. Er will deshalb den Stellenwert der Nachwuchsförderung in den Vereinen stärken. Enorme Bedeutung misst er der "Préformation", der Ausbildung bei den 10 bis 15-Jährigen, bei.

Weil die A-Nationalmannschaft in den letzten beiden Qualifikationen für EM und WM auf nicht besonders attraktive Gegner traf und die Einnahmen unter den Erwartungen blieben, ist das Budget für die Nachwuchsabteilung des SFV angespannt. Daran änderten auch die Erfolge mit dem EM-Titel bei den U17-Jährigen und dem dritten Platz an der U21-EM im eigenen Land wenig. Die Ausgaben für die verschiedenen Junioren-Auswahlen belaufen sich inklusive aller Löhne jährlich auf 2,5 Millionen Schweizer Franken.

SFV-Bilderbuch für Kinder

Um den Kindern und ihren Eltern den Einstieg in den Fussball zu erleichtern, hat der SFV ein Bilderbuch mit dem Titel "Laura und ihre Freunde träumen vom grossen Spiel" herausgegeben. Die 6- bis 10-Jährigen und ihre Eltern werden darin auf ihre Rechte und Pflichten hingewiesen. Es wird ihnen aber auch erklärt, wieso ihre Mannschaften nur fünf oder sieben und nicht elf Spieler haben: "Bei halb so vielen Spielern, sind die Ballkontakte pro Spieler vier Mal so viele," rechnete Hasler vor. "Viele meinen immer noch, dass Fussball nur zu elft gespielt und gelernt werden kann," erklärt der Technische Direktor einen der Gründe für das Buch.

(bert/sda)