Fussball: Trossero sorgt sich um Nati-Capitan Sforza

«Ich werde mich mit Sforza demnächst in Verbindung setzen und ihn moralisch aufmuntern. Für eine Rückkehr in die Mannschaft muss er sich jedoch selber empfehlen.»

Sforzas Auftreten und Leistungen hatten zuletzt für Unruhe in der Mannschaft von Bayern München gesorgt. Ottmar Hitzfeld warnte jetzt seine Spieler vor weiteren Verletzungen der internen Verhaltensregeln. «Die Mannschaft weiss, dass ich nicht dulde, dass hinter dem Rücken eines Spielers geredet wird», sagte der Trainer. Auf die Frage, ob er weiterhin Jens Jeremies als Libero an Stelle von Sforza einsetzen wolle, blieb Hitzfeld die Antwort schuldig.

Im Bayrischen Fernsehen beteuerte Bayern-Captain Stefan Effenberg derweil, dass anlässlich einer Aussprache «reinen Tisch» gemacht wurde und die Mannschaft hinter Sforza stehe. Gleichzeitig forderte Effenberg den Schweizer jedoch auf, sich mehr um seine Integration zu bemühen. «Sforza muss sich öffnen und als Führungsspieler mehr in die Mannschaft einbringen. Schliesslich hat er reichlich Geld gekostet. Da kann man erwarten, dass er Topleistungen zeigt.» Effenberg musste am Dienstag das Training wegen Muskelproblemen abbrechen.

Trossero bei Vega

Trossero ist mit Sforzas Leistungen im Nationalteam in den ersten sechs Monaten seiner Amtszeit zufrieden. «Er hat 100 Prozent seines Leistungsvermögens gebracht.» Für das nächste WM- Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft vom 24. März in Jugoslawien ist der streitbare Abwehrchef und Regisseur ohnehin gesperrt.

Sforza ist nicht der einzige Legionär aus Trosseros Nationalteam, der gegenwärtig um Spielpraxis kämpfen muss. «Das trifft auch auf Türkyilmaz, Sesa und Comisetti zu», sagte der Coach. «Aber ich setze ja nicht ausschliesslich auf Schweizer im Ausland, sondern zu mindestens 50 Prozent auf Nationalliga-A- Spieler.»

Am Mittwoch wird Trossero gleichwohl einen Legionär beobachten. Im Glasgower «Old Firm» zwischen Celtic und den Rangers nimmt der Argentinier im schottischen FA-Cup-Halbfinal Celtics Abwehrspieler Ramon Vega im neutralen Hampden Park unter die Lupe. Die beiden Glasgower Grossklubs und Erzrivalen treffen am Sonntag im Celtic-Stadion Park Head in einem wohl vorentscheidenden Titelduell gleich nochmals aufeinander.

(kil/sda)