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GC: «Der Imageschaden ist enorm»

publiziert: Freitag, 1. Mai 2009 / 00:06 Uhr / aktualisiert: Freitag, 1. Mai 2009 / 00:24 Uhr

Die Grasshoppers informierten am Donnerstag im Detail über die Verhandlungen mit dem angeblichen Investor. Dass dieser 300 Millionen Franken in den Klub einschiessen würde, habe man nie richtig geglaubt.

Der Grasshoppers Club sah nicht gut aus bei den Verhandlungen mit einem dubiosen Investor.
Der Grasshoppers Club sah nicht gut aus bei den Verhandlungen mit einem dubiosen Investor.
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Der Rekordmeister aus Zürich hat lebhafte und unangenehme Tage hinter sich. Die mangelhaften sportlichen Resultate wurden durch einen Hochstapler aus Deutschland in den Schatten gestellt. Wie konnte der Pleitier Volker Eckel GC an der Nase herumführen? Sportchef Erich Vogel gab sich alle Mühe, das Humoristische am ganzen Fall hervorzuheben. Doch was bleibt, ist ein grosser Imageschaden, auch nach der Nacherzählung der Geschehnisse durch die GC-Führung.

Vertragsunterzeichnung trotz Zweifel

Anfang März kommt es zum Kontakt zwischen Vogel und einem vertrauenswürdigen, als Richter amtierenden Jurist aus Frauenfeld, der die Verbindung mit Volker Eckel herstellt. Zwei Tage später gibt es ein erstes Treffen zwischen offiziellen GC-Vertretern und Eckel. Dieser erzählt von einem Halbbruder in Dubai, einer Grossfamilie, Öl-Geschäften und der Absicht, 70 Millionen Franken in den Klub zu investieren.

Später steigt dieser Betrag sogar auf 300 Millionen Franken. Im Gegenzug verlangt Eckel lediglich zunächst zwei und später drei Sitze im Verwaltungsrat sowie das Präsidium der Transferkommission.

Natürlich, sei ihm das Ganze sehr unwahrscheinlich vorgekommen, gestand Vogel: «Ich suchte während des Treffens nach einer versteckten Kamera.» Trotzdem kommt es am Mittwoch vor einer Woche im Hotel Baur au Lac zur Vertragsunterschrift.

Drei Auflagen waren zuvor von GC beschlossen worden. Erstens, es werden keine Aktien verkauft. Zweitens, das Geld muss von einer anerkannten Schweizer Bank kommen, um sicherzustellen, dass es «sauber» ist. Und drittens, müssen die Verhandlungen bis zur Überweisung des Geldes geheim gehalten werden.

Die Rolle vom «Blick»

Der dritte Punkt, der dafür sorgen sollte, dass sich GC nicht der Lächerlichkeit preisgibt, erwies sich als «Rohrkrepierer» (Vogel). Die vertraglich angedrohte Konventionalstrafe von drei Millionen Franken hindert Eckel nicht daran, den «Blick» zu informieren. Er erlaubt einem Vertreter der Boulevardzeitung, verdeckt am Treffen im Baur au Lac teilzunehmen.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt mischt der «Blick» mit. Am letzten Sonntag informiert er Erich Vogel darüber, dass am Montag über das 300-Millionen-Angebot berichtet werden wird. Die Geschichte wird publiziert, obwohl Vogel nach eigener Aussage gewarnt hatte, dass das Angebot nicht seriös sei. Weil er sich immer noch an die Geheimhaltung gebunden sieht, will Vogel allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht offiziell Stellung nehmen.

Ein krasser Fehler, denn nun bekommt Eckel die Medienpräsenz, die er offenbar wollte. Für GC bleibt nur Spott, denn es stellt sich heraus: Eckel ist pleite, eine Verbindung nach Dubai lässt sich nicht finden.

Das fatale Fünkchen Hoffnung

Am Donnerstag blieb den Grasshoppers bei der ersten offiziellen Stellungnahme zum Fall nichts anderes übrig, als Schadensbegrenzung zu betreiben. «Wir haben nicht fahrlässig gehandelt. Dem Klub konnte nichts passieren», versicherte Vogel, der die Unterzeichnung des Vertrags damit rechtfertigte, dass halt ein kleines Fünkchen Hoffnung bestand, dass an der Geschichte von Eckel, etwas dran sei.

Im besten (unwahrscheinlichen) Fall wäre der 27-fache Meister um 300 Millionen Franken reicher gewesen, im schlechtesten Fall wäre alles beim Alten geblieben. Nun ist es aber dennoch anders gekommen. «Der Imageschaden ist enorm», so Präsident Roger Berbig. «Es haben sich Sponsoren erkundigt, ob sie aus den Verträgen aussteigen können.»

Die Selbstkritik im GC-Campus in Niederhasli hält sich in Grenzen. Vielmehr schossen Vogel und Berbig gegen die Berichterstattung des «Blicks». «Man behalte sich rechtliche Schritte vor», sagte Berbig, ohne dabei die Zeitung namentlich zu nennen. Für personelle, interne Konsequenzen gäbe es keinen Grund, so der ehemalige Goalie. Über die Verhandlungen waren bei GC alle entscheidenden Personen zumindest informiert, auch Zentralpräsident Andres Iten.

Suche nach einem Investor geht weiter

Die Grasshoppers müssen nun hoffen, dass möglichst rasch Gras über die Sache wächst. Denn die schwierige Suche nach einem Investor geht weiter. Dass die finanzielle Lage im Grasshopper Club aber so gefährlich ist, dass man sich an jeden Strohhalm klammern müsse, verneinte die GC-Führung.

In erster Instanz war den Zürchern die ASL-Lizenz verweigert worden. Wegen eines Missverständnisses, vermutet Vogel. Auch während der letzten Tage wurden die Gespräche mit potentiellen Geldgebern nie abgebrochen. «Wir rechneten nicht damit, dass der 300-Millionen-Deal zustande kommen würde», versicherte Vogel. Das bisschen Glaube an einen märchenhaften Investor hat GC nun aber einiges an Glaubwürdigkeit gekostet.

(Julien Oberholzer (Si), Niederhasli/Si)

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