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GC am Tag danach

publiziert: Dienstag, 5. Okt 2004 / 20:42 Uhr

Die Führungscrew der krisengeschüttelten Grasshoppers trat am Tag nach der Entlassung von Trainer Alain Geiger mit seinem temporären Nachfolger Carlos Bernegger und Erklärungen für den neuerlichen Tiefpunkt vor die Medien.

Für Jean-Paul Brigger ist Alain Geigers Entlassung eine Niederlage.
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Wie lange Bernegger, der fast genau vor einem Jahr für rund acht Wochen an die Stelle Marcel Kollers getreten war, die tief gestürzte Mannschaft betreuen darf (oder muss), ist offen. Präsident Thomas Gulich mochte die Übergangslösung zeitlich nicht begrenzen. "Bis auf weiteres heisst der Trainer Carlos Bernegger", sagte er nur. Vom alten Hoffnungsträger hatte sich GC getrennt. "Aus mangelnder Erfolglosigkeit", trat Gulich aus Versehen ins verbale Offside -- als wollte der Präsident die fehlende Orientierung gleich selber demonstrieren.

Fest steht, dass Sportchef Jean-Paul Brigger dem Vorstand in "geeigneter Zeit" (Gulich) Vorschläge für eine endgültige Regelung unterbreiten soll. Und dem Walliser ist das anspruchsvolle Anforderungsprofil für den Kandidaten von seinen Vorgesetzten bereits unmissverständlich übermittelt worden. Er müsse nicht nur mit dem Personal auf dem Rasen, sondern auch mit dem diversifizierten Umfeld der Hoppers kommunizieren können, hielten die Entscheidungsträger unisono fest.

Der gescheiterte Geiger hat diesem Anspruch primär aus sprachlichen Gründen nicht genügt. Aber Briggers Erkenntnis, "dass in Zürich die Kommunikation mit den Medien einen anderen Stellenwert hat als anderswo in der Schweiz und von der Dynamik her mit einem Bundesligaklub zu vergleichen ist", gewann der Copain Geigers ziemlich spät. Und mit der Festellung, die "kommunikative" Arbeit des Coaches umfasse heutzutage 50 bis 60 Prozent, betrat er ebenfalls kein Neuland.

Im Rückblick zeigte sich Brigger durchaus selbstkritisch: "Ich war zu 100 Prozent von Geiger überzeugt. Da gibt es keine Diskussion. Deshalb ist seine Entlassung auch eine Niederlage für mich." Gleichwohl vergass er nicht aufzuzählen, wieviele wichtige Spieler (Stepanovs, Edu) wegen Verletzungen nicht zur Verfügung standen und sprach diesbezüglich von einem "Riesenpech".

Keine Kontinuität und Spuren

Zwischen Pech und Unvermögen wird nicht nur im Grasshopper-Club nicht immer sauber getrennt. Primär deswegen ziehen die Verantwortlichen den Blick vorwärts der öffentlichen Analyse begangener Fehler vor. Im Falle von GC reicht ein Blick auf die letzten sieben Jahre zur Lokalisierung des Hauptproblems: Neun verschiedene Trainer standen in dieser Zeitspanne eher kurz als lang in der Veranwortung.

Von Kontinuität konnte trotz drei Titeln keine Rede mehr sein. "Das muss unbedingt ändern. Die nächste Lösung muss passen. Etwas anderes können wir uns bei GC gar nicht mehr leisten", machte sich Gulich keine Illusionen. Der erst im Sommer vor einem Jahr gewählte Präsident steht an der Spitze einer Crew, die bislang weder auf dem Rasen noch in den "Teppichetagen" Spuren hinterlassen hat. Am Erfolg des nächsten Trainers wird Gulich und Co. gemessen, das steht ausser Zweifel.

Die Suche nach dem Superman

Vom Neuen wird dementsprechend viel verlangt. Begeisterungsfähig muss er sein. Er muss "Angriffsfussball zelebrieren" (Brigger) und die Leute wieder ins Stadion zurückholen. Am besten würde man wohl den Superman engagieren, scherzte Brigger. Oder genügt auch der gegenwärtig stellenlose Marco Schällibaum den Vorstellungen? Kehrt gar Marcel Koller, der Ur-Hopper aus der Versenkung zurück? Oder steigt Startrainer Ottmar Hitzfeld wieder ins Business ein?

Berneggers Auflagen und Ziele

Wann Brigger die definitive Lösung präsentiert, ist momentan offen. Monatelang wird er sich nicht Zeit lassen können, sonst würde der Schweizer Fussball-Verband (SFV) intervenieren, auch wenn Gulich sich "nicht unter Druck setzen lassen will". Carlos Bernegger besitzt die nötige UEFA-Pro-Lizenz noch immer nicht, weil er die Auflagen zum Start der Ausbildung gegenwärtig nicht erfüllt. Bei einem Meeting im letzten Winter setzte ihn SFV-Ausbildungschef Daniel Ryser über die Anforderungen zur Anmeldung für den entsprechenden Kurs mündlich (und schriftlich) in Kenntnis.

Bernegger, der 35-Jährige mit Wurzeln in Argentinien, mag sich nicht im Detail über die Auflagen auslassen. Am Tag seiner Vorstellung als Interims-Coach liess er indes durchblicken, wie sehr ihn "die Bürokratie" des Verbandes stört. Offenbar haben ihm, die Verbandstechniker sprachliche Mängel vorgeworfen, obschon sein Deutsch sehr passabel ist. Ryser wollte zum Inhalt der Auflagen keine Stellung nehmen, erklärte aber, dass Bernegger die gewünschte Ausbildung frühstens 2006 beginnen könne. "Und wenn das vom Verbandsrat verschärfte Reglement konsequent umgesetzt wird, kann Bernegger die Mannschaft nicht bis zum Ende der Vorrunde (im Dezember) coachen."

Um das Verbandsrecht werden sich bei GC andere kümmern, Bernegger soll seine Energie auf das siebtklassierte Team fokussieren. Von einer öffentlichen Beurteilung der aktuellen Verfassung sah der temperamentvolle Südamerikaner ab. "Ich habe sowieso nur den 17. Oktober und das Heimspiel gegen YB im Kopf. Bis dahin muss ich die Zeit enorm nutzen." In den verbleibenden Wochen will Bernegger für die Spieler (wieder) die richtigen Positionen und eine flexible Ordnung finden, wie er es formulierte.

(sl/Si)

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