Gilbert Gress ist neuer FCZ-Trainer

Si. Innert 24 Stunden hat FCZ-Präsident Sven Hotz einen Nachfolger für Ponte gefunden. Eine bemerkenswert kurze Zeit, obwohl Hotz gleich ein halbes Dutzend möglicher Kandidaten angeboten worden war. «Für mich war Gilbert Gress immer klarer Favorit. Ich habe seine Arbeit stets bewundert. Der FCZ hat in der jetzigen Situation eine harte Hand nötig, die Raimondo Ponte zuletzt in gewissen Entscheidungen aus menschlich gesehen verständlichen Gründen vermissen liess», begründete Hotz gestern Nachmittag seinen schnellen Entscheid.
Am Sonntagnachmittag war Gress erstmals von Hotz telefonisch kontaktiert worden, 24 Stunden später kam es zum ersten Treffen im Zürcher Hotel Dolder und gestern Vormittag um 11 Uhr war der Vertrag besiegelt. «Obwohl ich allmählich auf einen Anruf eines Vereins gewartet habe, dachte ich zuerst an einen Witz, als mich Herr Hotz am Sonntag anrief», erzählte Gress gestern Nachmittag gutgelaunt rund zwei Dutzend Journalisten bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.
Für ihn gebe es vorerst nur ein Ziel: Nicht absteigen. An neue Spieler wolle er momentan nicht denken. Die Mannschaft habe genügend Potenzial, um sich in der NLA zu behaupten, sagte Gress, der sich auch nicht zu den jüngsten Vorfällen der Spieler Marco Pascolo und Fredy Chassot äussern wollte. Hotz: «Wir werden diese Vorkommnisse im Ausschuss besprechen und wollen nicht aus dem Bauch heraus entscheiden. Wenn wir Sanktionen als nötig erachten, werden wir diese ohne Rücksicht treffen.» Pascolo hatte sich am Samstag nach der peinlichen 1:2-Niederlage gegen Baden mit einem Fan, Chassot am Sonntagmorgen in leicht alkoholisiertem Zustand mit Journalisten angelegt.
Gress, der eigentlich noch bis im Sommer vertraglich an den Schweizerischen Fussballverband gebunden ist, leitete gestern Nachmittag unmittelbar nach seiner Präsentation als neuer Trainer das erste Training auf dem Letzigrund-Nebenplatz. «Es ist schon eine Erlösung für mich, nach der fünfmonatigen Pause endlich wieder auf dem Fussballplatz stehen zu dürfen.» Noch am Vormittag hatte sich sein Vorgänger Ponte mit einer letzten Trainingseinheit von der Mannschaft verabschiedet.

(klei/sda)