Bayern München gewinnt in Dortmund

Götzes Stich ins BVB-Herz

publiziert: Samstag, 23. Nov 2013 / 17:41 Uhr / aktualisiert: Samstag, 23. Nov 2013 / 22:00 Uhr

Bayern München entzauberte im Duell der deutschen Liga-Kolosse den BVB: Der 3:0-Erfolg des Titelhalters dürfte in Dortmund tiefe Spuren hinterlassen. Und dass ausgerechnet Mario Götze den Untergang der Borussen einleitete, wird für tagelange Schlagzeilen sorgen.

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Als Götze im Sommer seinen Entscheid veröffentlicht hatte, ins Lager der Münchner zu wechseln, war dem 21-Jährigen fortan bei jeder weiteren Berührung mit dem BVB in Sturm der Entrüstung gewiss - so auch beim Comeback im Stadion, wo sie ihn einst verehrt und auf Händen getragen hatten.

Die gelb-schwarzen Hasstiraden perlten am Fussballwunderkind ab, der kollektive Liebesentzug blockierte ihn nicht einmal im Ansatz. Zehn Minuten nach seinem Eintritt kickte Götze den Ball unkonventionell mit der Fussspitze ins Tor und trennte seinen ehemaligen Verein regelrecht vom Stromkreis. Mit seiner Aktion löste er beim Kontrahenten einen Schockstarre aus - nicht nur auf der steilen Rampe hinter dem Tor, auch auf dem Rasen und an der Linie beim für seine Verhältnisse rat- und emotionslosen Dortmunder "Zampano" Jürgen Klopp.

Ausgerechnet das ehemalige Sternchen der BVB-Fans, das die Bayern kraft ihrer unvergleichlichen wirtschaftlichen Potenz in den Süden lotsten, vollzog den Stich ins Dortmunder Herz. Dieses Gegentor tut dem gefallenen Bayern-Herausforderer mehr weh als alle übrigen Scharmützel und verbalen Provokationen der letzten Monate aus dem fernen München.

Die "Bild-Zeitung" fasste das bisher wichtigste Kapitel der aktuellen Bundesliga-Vorrunde mit der entsprechend dramatischen Note zusammen: "Der Götze-Wahnsinn!" Klopp, der grosse Verlierer, wird zwar versuchen die Schlagzeilen auszublenden, die bittere Realität lässt sich selbst vom gewieften Rhetoriker nicht beschönigen: Das 0:1 gegen Arsenal (in der CL), das 1:2 in Wolfsburg und jetzt die Enttäuschung gegen die Bayern haben die schillernde Aussendarstellung des BVB-Erfolgsprojekts erheblich beeinträchtigt.

Züge einer Lektion

182 Tage nach dem verlorenen Champions-League-Final in London musste der BVB die unangefochtene Vormachtstellung des Triple-Gewinners auch im eigenen (Ruhrpott-)Revier akzeptieren. Als die Gäste nach einer torlosen ersten Hälfte mit ein paar taktischen Winkelzügen und mithilfe der Einwechslung von Götze ihre Strategie anpassten, nahm ihr Auftritt in der BVB-Kultstätte Züge einer Lektion an.

Innert 120 Sekunden erhöhte der FCB in der Schlussphase auf 3:0, ohne ans Limit gehen zu müssen. Robben, der einen Ball mit der Souplesse des Weltklasse-Fussballers über den Dortmunder Goalie drehte, und Müller nach einer Tiki-Taka-Kombination überforderten die B-Verteidigung der Dortmunder schonungslos.

"Clasico" nannten die deutschen Kommentatoren und Beteiligten den ersten Höhepunkt der Bundesliga-Saison. Seit die katalanische Trainer-Ikone Pep Guardiola in München der elegante Taktgeber ist, sind für die Vergleiche der einheimischen Giganten Begriffe aus dem internationalen Sprachgebrauch offenkundig en vogue.

Ein Klassiker war der Schlagabtausch jener Klubs, die pro Jahr 737,8 Millionen Euro umsetzen und inzwischen auf allen Ebenen europaweit die Massstäbe setzen, nur aus der Optik der Gäste. Sie sind seit 38 Bundesliga-Spielen in Serie ungeschlagen - und im Prinzip nahezu konkurrenzlos. Wohl nicht nur innerhalb der Landesgrenzen.

Bayerns nächster Herausforderer

Jogi Löw plant ohne ihn, im Milliarden-Business der deutschen Liga ist er eine grosse Figur: Stefan Kiessling. Der Stürmer führte Leverkusen mit seinem achten Treffer seit der Sommerpause zum 1:0 in Berlin und auf Platz 2. Er stand für die Effizienz des CL-Teilnehmers, die der vor eigenem Publikum seit 234 Minuten torlosen Hertha weitgehend fehlte. Nur vier Punkte liegt Bayer hinter Bayern.

Am Tag nach dem 2:0 von Mönchengladbach (4./25 Punkte) verpasste Wolfsburg (5./22) am 13. Spieltag eine Verbesserung seiner Ausgangslage. Der Verein der beiden Schweizer Leaderfiguren Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez verspielte beim sieglosen Vorletzten Nürnberg ohne Not eine 1:0-Führung. Ginzcek düpierte der Reihe nach fünf Gegenspieler - in jener Szene verhielt sich der VW-Klub so, als würde nicht der "Club", sondern der VfL tief unten im Sumpf der Tabelle stecken.

Fernandes' Premiere

Bei Freiburg ist nach einem völlig missratenen Start zur Saison eine leichte Aufwärtstendenz erkennbar. Gegen Braunschweig (1:0), vor dem Sturz auf Position 18 während zwei Runden ohne Gegentor, kam der "SC" dank Gelson Fernandes zum zweiten Sieg. Der Westschweizer Allrounder gelangte im 13. Einsatz seit seiner Ankunft im "Breisgau" zur Bundesliga-Torpremiere. Im Gegensatz zum Nationalteam gehören er und Admir Mehmedi im Team von Christian Streich mittlerweile zum Stamm.

Der Erfolg beim Aufsteiger ist für den im Sommer nach einer Welle von Abgängen erheblich geschwächten Europa-League-Teilnehmer von zentraler Bedeutung. Das Ende des breiten Mittelfelds ist wieder in Sichtweite. Teams wie Frankfurt (3:3 gegen Schalke) und Hoffenheim (0:2 gegen Augsburg) stecken in der problematischen Zone ebenfalls seit Wochen fest.

Schweglers Rückkehr

Speziell die Eintracht-Verantwortlichen hätten wohl kaum mit einer derart prekären Situation gerechnet. Die Turbulenzen in der Partie gegen Schalke passen zur Lage der Frankfurter. In den ersten 18 Minuten (Eigentor Flum und Matip) hatte sich der Gastgeber in eine ungemütliche Situation manövriert. Eine beeindruckende Reaktion mit drei Treffern in Serie führte zur zwischenzeitlichen Wende, ehe die desorientierte Eintracht-Defensive Höwedes kurz vor Schluss das 3:3 zugestand.

Obschon Frankfurt sich zum achten Mal in Folge vergeblich um einen Erfolg bemühte, verlief der Abend in personeller Hinsicht dennoch zufriedenstellend. In der 82. betrat Pirmin Schwegler nach knapp neunwöchiger Pause wieder den Rasen. Der Schweizer Captain der Hessen erholte sich von seinem Innenbandriss im Knie schneller als gemeinhin erwartet. Die Rückkehr des Luzerner Defensiv-Strategen tut der instabilen Eintracht womöglich gut.

Dortmund - Bayern 0:3 (0:1)
80'645 Zuschauer (ausverkauft). - Tore: 66. Götze 0:1. 85. Robben 0:2. 87. Müller 0:3. - Bemerkung: Bayern ohne Shaqiri (verletzt).

Nürnberg - Wolfsburg 1:1 (0:1)
35'678 Zuschauer. - Tore: 39. Arnold 0:1. 72. Ginczek 1:1. - Bemerkungen: Nürnberg mit Drmic, Wolfsburg mit Benaglio, Rodriguez.

Augsburg - Hoffenheim 2:0 (2:0)
27'855 Zuschauer. - Tore: 17. Altintop 1:0. 23. Altintop 2:0. - Bemerkung: Augsburg mit Hitz.

Braunschweig - Freiburg 0:1 (0:0)
21'810 Zuschauer. - Tor: 52. Fernandes 0:1. - Bemerkungen: Braunschweig mit Ademi (ab 72.), Freiburg mit Mehmedi (bis 81.), Fernandes.

Eintracht Frankfurt - Schalke 04 3:3 (0:2)
51'500 Zuschauer (ausverkauft). - Tore: 14. Flum (Eigentor) 0:1. 18. Matip 0:2. 56. Flum 1:2. 61. Joselu 2:2. 68. Joselu 3:2. 86. Höwedes 3:3. - Bemerkungen: Frankfurt mit Barnetta. 82. Comeback von Schwegler (Frankfurt) nach neunwöchiger Verletzungspause.

Hertha Berlin - Bayer Leverkusen 0:1 (0:1)
47'419 Zuschauer. - Tor: 29. Kiessling 0:1. - Bemerkungen: Hertha mit Lustenberger, Leverkusen ohne Derdiyok (Ersatz).

Rangliste:
1. Bayern München 13/35. 2. Bayer Leverkusen 13/31. 3. Borussia Dortmund 13/28. 4. Borussia Mönchengladbach 13/25. 5. Wolfsburg 13/22. 6. Schalke 04 13/21. 7. Hertha Berlin 13/18. 8. Mainz 12/16. 9. VfB Stuttgart 13/16. 10. Augsburg 13/16. 11. Werder Bremen 12/15. 12. Hannover 96 12/14. 13. Hoffenheim 13/13. 14. Hamburger SV 12/12. 15. Eintracht Frankfurt 13/11. 16. SC Freiburg 13/11. 17. Nürnberg 13/8. 18. Eintracht Braunschweig 13/8.

 

(fest/Si)

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