Italiens Kabinett beschliesst nach Krawallen Anti-Hooligan-Plan

Ausserdem dürfen Eintrittskarten nicht mehr blockweise an Fangruppen der Auswärtsmannschaften verkauft werden. Und über minderjährige Gewalttäter kann künftig ein Stadionverbot verhängt werden, wie der Minister für Beziehungen zum Parlament, Vannino Chiti, sagte.

Zahlreiche Sportfunktionäre hatten gegen die Pläne Stimmung gemacht und Widerstand angekündigt. Doch Innenminister Giuliano Amato hatte unbeeindruckt davon im Vorfeld der Kabinettssitzung betont, Menschenleben und der Schutz der Öffentlichkeit seien wichtiger als die wirtschaftlichen Interessen der Vereine.

Die Sicherheitsanforderungen der Regierung erfüllen nur die wenigsten Stadien in Italien. Das bedeutet, dass zahlreiche Mannschaften vor einer Geisterkulisse antreten müssen, sobald der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird.

Vielleicht schon am Wochenende wieder Spiele

Darüber sollte der italienische Fussballverband in Kürze entscheiden. Technisch gesehen ist es denkbar, dass bereits am kommenden Wochenende wieder gespielt wird.

Nach den Strassenschlachten im sizilianischen Catania vom vergangenen Freitag war der gesamte Fussballbetrieb des Landes auf unbestimmte Zeit ausgesetzt worden. Bei den Ausschreitung waren ein Polizist getötet und 70 andere Menschen verletzt worden.

(fest/sda)