Kann Chapi für GC auf Torjagd gehen?

Aarau gegen Zürich und YB gegen Sion als «Spitzenspiele» - der Schweizer Fussball spielt verrückt. Zwar ist die Saison noch jung und in zahlreichen Klubs künden sich fast täglich Wechsel an, doch wenn sich drei «Strich-Klubs» der letzten Jahre und Aufsteiger YB um die Tabellenspitze buhlen, spricht dies nicht für hochstehendes Niveau im Schweizer Fussball. Dennoch sind erfreuliche erste Fazite zu ziehen. Die Liga ist - entgegen einigen Befürchtungen - ausgeglichener geworden. GC und Basel, die beiden Krösusse für Schweizer Verhältnisse mit Budgets von über 25 Millionen Franken, ziehen (noch) nicht vorne weg. Es wird bis auf wenige Ausnahmen (Luzern, Lausanne, Xamax) unbekümmerter und erfrischender Angriffsfussball von teils neuen Namen gespielt. Beim FCZ blühen Chassot und Kawelaschwili wieder auf, seit Georges Bregy den sturen Gilbert Gress als Trainer abgelöst hat. Aarau hat Rolf Fringers gewünschte «Blutauffrischung» mit zahlreichen U21-Internationalen neuen Schwung gebracht. Die Aargauer gewannen durch die Zuzüge des Polen Wojciechowski und von Joller von GC zusätzliche Substanz.

Das Bangen um Chapuisat

Die Grasshoppers haben auf das 3:5 in Lugano mit dem 6:0 gegen ein allerdings schwaches Luzern reagiert und vertrauen nach dem Abgang von Bernt Haas zu Sunderland mit Roland Schwegler einem weiteren jungen Spieler auf der rechten Abwehrseite. Der 19-jährige Nachwuchs-Internationmale hat letzte Saison 20 Spiele für den Meister bestritten und kam auch in den ersten fünf Spielen dieses Sommers schon dreimal während insgesamt 94 Minuten zum Einsatz.

«Wir bangen aber um Chapuisats Gesundheit», erzählt GC-Trainer «Bidu» Zaugg. «Er hat seit Mittwoch nicht mehr trainiert. Die Kapselverletzung im Fuss verursacht ihm wiederum Schmerzen. Bis Montag verschrieb ihm der Arzt eine vollständige Ruhepause. Am Montagmorgen werden wir mit ihm einen Fitnesstest machen. Da entscheidet sich, ob wir am Mittwoch in Porto auf ihn zählen können.»

Die Grasshoppers treten am Mittwoch Abend um 22 Uhr Schweizer Zeit zum Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League gegen den portugiesichen Meisterschaftszweiten FC Porto an. GC gilt als Aussenseiter, ganz im Gegensatz zum samstäglichen Konkurrenten St. Gallen, das am Donnerstag in Bitola in Mazedonien zum Hinspiel der Qualifikation für den UEFA-Cup antritt.

Die St. Galler beklagen Abwehrsorgen. Der zu Tirol gezogene Internationale Zwyssig ist nicht ersetzt worden. Das Experiment mit Nerger hat Trainer Koller abgebrochen. Imhof ist ebenso verletzt wie Dauerrekonvaleszent Walker, der von Bellinzona zugezogene Tato fällt ebenfalls länger aus. Die Ostschweizer suchen intensiv nach einem neuen ausländischen Abwehrchef, nachdem sie in der Schweiz nicht fündig wurden. Nach dem Abfang der Ostschweizer «Kult-Figur» Jörg Stiel zu Mönchengladbach geniesst Oliver Stöckli (25) das Vertrauen seines Trainers, der die Torhüterfrage vorerst zurückgestellt hat.

(sda)