Exklusiv-Interview

Mehmedi: «Jetzt müssen Punkte her!»

publiziert: Mittwoch, 23. Sep 2015 / 16:23 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 23. Sep 2015 / 19:10 Uhr
Admir Mehmedi fühlt sich wohl in Leverkusen.
Admir Mehmedi fühlt sich wohl in Leverkusen.

Der Schweizer im Trikot von Bayer Leverkusen, Admir Mehmedi, blickt bei Fussball.ch exklusiv auf die kommenden Tage und Wochen in Klub und Nati.

Fussball.ch: Admir Mehmedi, vom Abstiegskampf in die Champions League. Haben Sie sich mittlerweile an die gewaltige Veränderung gewöhnt?
Admir Mehmedi: Ich hatte eine schöne Zeit in Freiburg. Jetzt bin ich bei einem grösseren Klub. Klar sind da die Ambitionen und Anforderungen höher. Ich konnte mich aber sehr gut in das neue Umfeld einfügen.

Sie haben letzte Woche gegen BATE Borisov ihr erstes Tor in der Champions League erzielt. Gab das zusätzliches Selbstvertrauen?
Klar, jedes Tor tut gut. Aber das ist schon abgehakt. Im Fussball zählt nur die Gegenwart. Nach der Euphorie von der Champions League waren wir nach dem Spiel in Dortmund enttäuscht und traurig. Nun wollen wir es in der Liga wieder besser machen.

Die 0:3-Pleite in Dortmund war bereits die dritte Niederlage in Serie in der Liga. Wie ist die Stimmung im Team?
Die Stimmung ist nach einer Niederlage nie gut. Wir sind nicht gut in die Saison gestartet. Auch wenn man gegen die Bayern und den BVB auswärts verlieren kann, haben wir uns mehr vorgenommen. Natürlich auch gegen Aufsteiger Darmstadt (Anm. d. Red: 0:1-Heimniederlage am 4. Spieltag). Jetzt müssen Punkte her. Wir schauen nach vorne.

Es geht Schlag auf Schlag weiter. Heute Mittwoch wartet Mainz, am Wochenende geht's nach Bremen und nächsten Dienstag folgt bereits das Jahreshighlight in Barcelona. Was erwarten Sie von den drei Partien innert sechs Tagen?
Wir schauen Spiel für Spiel. Der Fokus liegt auf Mainz und nicht auf Barcelona und der Champions League. Wir müssen zu unserer Basis zurückkehren und uns darauf konzentrieren, was uns stark macht. Nur so können wir unser volles Potenzial ausschöpfen.

Bei Freiburg waren Sie der grosse Star, gingen als Rekordtransfer in die Vereinsgeschichte ein. Bei Leverkusen haben Sie grosse Konkurrenz im Sturm und müssen sich manchmal mit der Joker-Rolle abfinden. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?
Ich muss mich Woche für Woche aufs Neue beweisen. Wir haben sehr grosse Qualität in der Offensive und mehr Möglichkeiten als in Freiburg. Bei uns kann jeder den anderen ersetzen, damit muss man klarkommen. Hat man einen solch breiten Kader wie wir, muss man das auch ausnutzen.

Mit Javier «Chicharito» Hernandez ist vor wenigen Wochen ein Weltstar zu Bayer gewechselt. Für viele eine Attraktion, für Sie ein weiterer Konkurrent um einen Stammplatz. Wie haben Sie auf seine Verpflichtung reagiert?
Man ist immer froh über neue Mitspieler. Ich hoffe, dass er uns weiterhelfen kann. Klar ist die Konkurrenz enorm. Ich versuche mich auf meine Stärken zu konzentrieren und konstant gute Leistungen zu bringen.

Am Sonntag hat mit Lucien Favre einer Ihrer Schweizer Kollegen in der Bundesliga seinen Rücktritt als Coach von Borussia Mönchengladbach gegeben. War dies auch in Leverkusen ein Gesprächsthema?
Im Moment machen wir uns über andere Dinge Gedanken. Aber wir waren natürlich auch überrascht. Ich finde es schade für die Gladbacher, sie waren mit Favre sehr erfolgreich. Seinen Entscheid gilt es aber zu respektieren und zu akzeptieren.

Noch ein Wort zur Schweizer Nati. In zwei Wochen gilt es gegen San Marino und Estland ernst. Hat man diese 'Woche der Wahrheit' schon im Hinterkopf?
Natürlich bin ich mir bewusst, dass wir noch diese vier Punkte brauchen. An das denke ich aber überhaupt noch nicht. Ich konzentriere mich voll auf den Klub.

(Jan Arnet/fussball.ch)

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