Nati-Coach nicht zufrieden

Petkovic wünscht sich mehr Tore und weniger Kritik

publiziert: Mittwoch, 15. Okt 2014 / 18:31 Uhr
Vladimir Petkovic erntete in letzter Zeit scharfe Kritik.
Vladimir Petkovic erntete in letzter Zeit scharfe Kritik.

Vladimir Petkovic ist nach den beiden Spielen in der EM-Qualifikation in Slowenien (0:1) und San Marino (4:0) kein zufriedener Nationalcoach. Enttäuscht haben ihn in den letzten Tagen die schlechte Chancenauswertung und die negative Berichterstattung in den Medien.

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Als die Schweizer Nationalmannschaft am Mittwochmorgen in Rimini das Flugzeug bestieg, prasselte ein heftiger Gewitterregen über die Adria-Region. Knapp zwei Stunden später bei der Ankunft in Zürich schien die Sonne. Doch deshalb hellte sich die Miene von Nationalcoach Vladimir Petkovic nicht auf.

Zu viel hat ihm in den letzten zehn Tagen nicht gepasst - trotz des 4:0 in San Marino, mit dem sein Team fünf Tage nach der Niederlage in Slowenien immerhin den Totalschaden verhindert und die ersten Punkte in der EM-Qualifikation geholt hat: das unnötige 0:1 in Slowenien, die vielen verpassten Chancen in beiden Spielen, der fehlende Rhythmus einzelner Spieler und die negative Kritik in den Medien vor dem Auftritt in San Marino. Sie vor allem ärgerte Petkovic.

Scharfe Kritik

Als ehemaliger Trainer von Lazio Rom ist sich Petkovic gewohnt, nach negativen Resultaten bissige Kritik zu ernten. Aber: «In Italien geht es um das Fachliche, hier wird auf den Mann gezielt. Mit Kritik, die nichts mit dem Platz zu tun hat. Das tut weh.»

Petkovic hat offenbar missfallen, wie einzelne Spieler (vor allem Von Bergen) für die Niederlage in Maribor verantwortlich gemacht worden waren, und wie einzelne Medien schon vor dem Spiel in San Marino eine allfällige Pleite einordneten: Als grösste Blamage in der Geschichte des SFV. «Ich habe Zweifel, ob wir und die Medien die gleichen Ziele verfolgen. Es sollte mehr positive Stimmung gemacht werden. Wenn sich die Schweiz nicht für die EM qualifiziert, haben wir alle verloren.»

Favorit gegen Litauen

Petkovic hat damit nach der Rückkehr in die Schweiz gesagt, was ihm am Herzen lag. Doch in den nächsten knapp vier Wochen sind die Berichte der Medien noch die kleinste Baustelle in seiner Agenda. Am 15. November empfängt die Schweiz in St. Gallen Litauen. Die Balten haben drei Punkte mehr. Sie sind im Vergleich zu San Marino Riesen, aber gegen die Schweiz doch nur Aussenseiter. Im FIFA-Ranking belegen sie hinter Ruanda, Katar und Palästina Platz 103, die letzte WM-Qualifikation schlossen sie im 4. Platz ab. In den letzten dreieinhalb Jahren hat Litauen sieben Mal gewonnen. Gegen Armenien, Lettland, Finnland, San Marino, Estland und zweimal gegen Liechtenstein.

Doch die Schweiz kann in einem Monat der Favoritenrolle nur gerecht werden, wenn sie ihre Effizienz steigert. Sie wird es sich dann wie schon in Slowenien nicht leisten können, Chance um Chance zu vergeben. Diesbezüglich war das Spiel in San Marino trotz vier Toren kein wesentlicher Schritt nach vorne. «Wir haben in Slowenien 19 Torschüsse gehabt, in San Marino 21. Daraus haben wir viel zu wenig Tore erzielt», so Petkovic.

Fehlende Spielpraxis

Dass die Schweizer Stürmer zu wenig treffen, hat wenig mit einer mentalen Blockade zu tun, die nun dank dem «Poker» in Serravalle behoben sein könnte. Vielmehr ist sie zu erklären mit der fehlenden Spielpraxis von Josip Drmic, Admir Mehmedi und Xherdan Shaqiri.

Alle drei haben in der Bundesliga weniger als die Hälfte der möglichen 630 Minuten absolviert. Drmic stand bei Bayer Leverkusen sogar erst 136 Minuten auf dem Platz. Petkovic muss hoffen, dass in den nächsten Wochen der eine oder andere in einen regelmässigen Rhythmus kommt. «Die Spieler müssen Minuten tanken. In gewissen Momenten sieht man, dass ihnen die eine oder andere halbe Stunde fehlt, um druckvoll zu Ende zu spielen.»

Die Spielpraxis ist die Basis, um sich im Sturm der richtigen Positionierung der Spieler anzunehmen. In Slowenien und San Marino hat Shaqiri zentraler gespielt als unter Hitzfeld oder gegen England. Im Masterplan von Petkovic ist eine Sturmreihe vorgesehen, welche die Positionen permanent wechselt. Mit einem Shaqiri im Zentrum, der sich zurückfallen lässt oder auf die Flügel ausweicht.

Permanente Rochade

Dieses Schema mit der so genannten «falschen Neun» hat Pep Guardiola einst in Barcelona für Lionel Messi erfunden. Auch die spanische Nationalmannschaft hat immer wieder so gespielt, Bayern München tut es, wenn Thomas Müller oder Mario Götze als Mittelstürmer auflaufen. Diese Teams können sich diese Art der permanenten Rochade erlauben, weil sie ihren Kombinationsfussball nahe an die Perfektion gebracht haben. Davon ist die Schweizer Nationalmannschaft weit entfernt.

Interessant wird in diesem Zusammenhang sein, wie Petkovic sein Mittelfeld modelliert. Statt dem eher rustikalen Strategen Inler und dem Kämpfer Valon Behrami spielten in San Marino die offensiv und spielerisch talentierteren Blerim Dzemaili und Pajtim Kasami. Ob Petkovic mindestens einem von beiden auch gegen stärkere Gegner eine Chance gibt, bleibt abzuwarten.

Personalwahl je nach Gegner

Im Gegensatz zu Vorgänger Ottmar Hitzfeld ist Petkovic ein Trainer, der sein Personal aufgrund des Gegners aussucht. «Das Chamäleon» nannten sie ihn deswegen in Rom. Nun lässt er zumindest Gedankenspiele zu. «Das Spiel in San Marino hat gezeigt, dass wir Alternativen haben. Sie machen Druck. Keiner kann sich seines Platzes sicher sein.» Mit «sie» waren Dzemaili und Kasami gemeint. Petkovic hatte die beiden schon am Abend zuvor explizit gelobt.

Petkovic wird sich in den nächsten Wochen viele Fragen stellen. Wie soll Shaqiri spielen? Setze ich womöglich auf Dzemaili oder Kasami? Brauche ich die Qualitäten von Behrami gegen Litauen? Können in einem Mittelfeld mit drei Spielern Inler und Behrami gemeinsam funktionieren? Er sagte deshalb: «Wir haben einen Prozess begonnen. Es ist nicht die Zeit, um ruhig zu schlafen.»

(bg/Si)

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