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Rafael bei Polizei erschienen, nicht aber beim FCZ

publiziert: Montag, 24. Apr 2006 / 22:58 Uhr / aktualisiert: Montag, 24. Apr 2006 / 23:26 Uhr

Der FCZ-Stürmer Rafael ist anscheinend doch nicht entführt worden.

Warum Rafael de Araujo nicht zum Spiel gegen St. Gallen erschien, ist unklar.
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Der Brasilianer, der am Sonntag im Meisterschaftsspiel gegen St. Gallen (3:2) unentschuldigt gefehlt hatte, meldete sich bei der Zürcher Stadtpolizei und ist wohlauf.

Am Abend soll es gemäss «sport aktuell» Trainer Lucien Favre gelungen sein, mit Rafael telefonisch in Kontakt zu treten. Dabei habe ihm der 21-Jährige versichtert, dass er am Dienstag wieder im Training erscheinen werde.

Gerüchten aus der Zürcher Kneipen-Szene zufolge soll Rafael im Kreis 5 am frühen Montagmorgen sogar in einer Bar gesehen worden sein. Die Vermisstanzeige des FCZ ist damit hinfällig.

Weiterhin hängig ist jedoch die vom Zürcher Verein erstattete Anzeige gegen zwei angebliche Agenten Rafaels wegen Nötigung. Der FCZ lässt zudem untersuchen, ob auch der Tatbestand der Erpressung gegeben sein könnte.

Polizei eingeschaltet

Am Samstag hatte Rafael das Trainingsgelände mit den beiden Agenten verlassen und war am Sonntagmorgen nicht zum vereinbarten Treffpunkt der Mannschaft erschienen. Nachdem die Führungscrew des FCZ die Wohnung Rafaels leer vorgefunden hatte, schaltete der Stadtklub die Polizei ein.

Gemäss FCZ-Sportchef Fredy Bickel haben die beiden Spieleragenten letzte Woche versucht, für Rafael (zugunsten der eigenen Provision) einen besseren Vertrag (die Rede ist von einem vier- bis fünffachen Salär) auszuhandeln. Die Brasilianer sollen gedroht haben, den Stürmer mitzunehmen, sollte der FCZ auf ihre Forderungen nicht eintreten.

SFL bestätigt Vertrag

Zudem wurde der Vertrag angefochten, den der FCZ mit Rafael unterschrieben hat. Mittlerweile hat der Schweizerische Fussball-Verband die Rechtsgültigkeit des Transfers von Rafael zum FCZ bestätigt. Die Zürcher hatten den zwölffachen Torschützen der Super League im Sommer von Chiasso zunächst leihweise und im Winter mit einem Kontrakt bis 2009 definitiv übernommen.

Ob Rafael von den beiden dubiosen brasilianischen Spieleragenten für die Zeit des Meisterschaftsspiels in St. Gallen festgehalten wurde oder ob er sogar aus eigenem Willen auf das Spiel verzichtet hat, ist noch nicht bekannt.

Kein Kontakt zu Rafael

Obwohl Rafael bei der Zürcher Stadtpolizei erschienen ist, konnte der FC Zürich mit seinem Stürmer bisher nicht in Kontakt treten. Es sei schwierig, Rafael zu erreichen, weil er offenbar von den beiden Spieleragenten abgeschottet werde und möglicherweise auch seine Eltern in Brasilien unter dem Einfluss der Agenten stehen würden, liess der Verein verlauten.

Nicht bestätigt haben sich am Montagnachmittag Befürchtungen, wonach auch Mittelfeldspieler Cesar, ein weiterer Brasilianer, in die ärgerlichen Vorfälle um Rafael verwickelt gewesen sei. Der Südamerikaner, der die Partie in St. Gallen wegen einer Verletzung nicht bestreiten konnte, fehlte am Montagmorgen beim Training auf der Allmend Brunau ebenfalls.

Obwohl Trainer Lucien Favre den Grund von Cesars Fernbleiben (vorerst) nichts kannte, lag zumindest in diesem Fall weder eine disziplinarische Verfehlung noch ein strafrechtliches Vergehen vor. Cesar litt an einer leichten Grippe und wird am Dienstag das Training wieder aufnehmen.

(fest/Si)

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