Servette, Luzern und B-Klub Thun sind mit viel Glück im K.o-
Wettbewerb verblieben. Cupsieger Servette vermied beim Erstligisten
Wangen eine Blamage und setzte sich erst durch ein Tor von
Obradovic in der 90. Minute mit 3:2 durch. Ricardo Varela bewahrte
Luzern beim Erstligisten YF Juventus mit dem 2:1 in der 92. Minute
vor einem erneuten Rückschlag. Thun setzte sich beim Erstligisten
Biel erst in der Verlängerung durch zwei Tore des Brasilianers
Rogerio mit 2:0 durch.
Keine Blösse gaben sich die Stadtzürcher Klubs. Der FC Zürich
war beim Luzerner Erstlisten Schötz (3:0) ungefährdet. Der Georgier
Kawelaschwili vor der Pause und der Argentinier Guerrero mit zwei
Treffern innert 15 Minuten nach dem Wechsel sorgten für den
deutlichen Ausgang vor 2000 Zuschauern. Der 24-jährige Guerrero
kommt allmählich in Schuss und hat nun sein drittes und viertes Tor
in einem Wettbewerbsspiel in der Schweiz erzielt.
Kein Geburtstaggeschenk für Koller
St. Gallen-Trainer Marcel Koller hat ausgerechnet von seinem ex
Klub Wil einen Dämpfer an seinem 41. Geburtstag erhalten. Der Auf-
/Abstiegsrunden-Teilnehmer entschied die Partie gegen den
enttäuschenden grossen Bruder mit drei Toren durch Mordeku, Benson
und Romano innert neun Minuten in der ersten Halbzeit. Wil hat
damit zum fünften Mal in den letzten acht Jahren einen NLA-Verein
aus dem Cup ausgebootet. Nach Zürich (dreimal) und Aarau erwischte
es nun St. Gallen. Die ersatzgeschwächten Oberklassigen konnte vor
4500 Zuschauern im Bergholz durch den Rumänen Gane in den letzten
neun Minuten zwar noch zum 2:3 verkürzen und für dramatische
Schlussminuten sorgen, das Ausscheiden war aber nicht mehr zu
verhindern. St. Gallen leistete sich zu viele Ballverluste im
Mittelfeld und offenbarte eklatante Abwehrschwächen.
Yverdons Matchwinner Rapo
Cupfinalist Yverdon hat den neunfachen Cupsieger Sion nach 120
torlosen Minuten verdient bezwungen. Zwar beklagten die Walliser in
der Verlängerung zwei Lattenknaller durch Vernaz und Poueys, doch
trat Sion zu wenig überzeugend auf. Torhüter Borer verhinderte das
Ausscheiden schon in der normalen Spielzeit, als er ausgezeichnete
Chancen von Kehrli und Andreoli vereitelte. Im Penaltyschiessen
zeichnete sich Eric Rapo aus. Der von Lausanne ausgemusterte
Torhüter hielt den entscheidenden Strafstoss des Franzosen Poueys.
Colombier erstmals in den Achtelfinals
Die ganz grosse Überraschung gelang Colombier. Der Erstliga-
Spitzenklub revanchierte sich im Neuenburger-Duell an Xamax für die
0:2-Niederlage im vergangenen Cup-Wettbewerb und zieht erstmals in
seiner Vereinsgeschichte in die Achtelfinals ein, wo es mit NLA-
Leader Basel das grosse Los zog. Matchwinner für den Unterklassigen
war Torhüter Pascal Kohler, der im Nervenspiel die Elfmeter von
Tranchet und Alex abwehrte. Zweimal hatte Xamax in der normalen
Spielzeit einen Rückstand wettgemacht, nachdem es in der Abwehr
sehr unsicher gewirkt hatte.
GC beteiligte sich am Volksfest
Der Auftritt der Grasshoppers im St. Galler Vorort Wittenbach
wurde zum erwarteten Volksfest. Der Rekord-Cupsieger setzte sich
beim interregionalen Zweitligisten vor 3500 Zuschauern trotz neun
Absenzen klar mit 4:1 durch. Als Malermeister Gollolt in der 7.
Minute nach einem Steilpass zum zwischenzeitlichen 1:1 ausglich,
war die Begeisterung riesig. Doch nach Nuñez 1:2 nach fragwürdig
verhängtem Foulpenalty kontrollierte GC das Geschehen klar. Die
Chancenauswertung der Hoppers war allerdings magelhaft. Der
Urugayaner Nuñez war als zweifacher Torschütze und Passgeber
zusammen mit Chapuisat auffälligster Spieler des Meisters. Beim St.
Galler Unterklassigen vermochte sich besonders Torhüter Markus
Sonderegger auszuzeichnen, der eine höhere Niederlage verhinderte.
FCB nicht gefordert
NLA-Leader Basel wurde beim 5:0 gegen den «kleinen» Basler
Bruder Concordia nicht gefordert. Vor 5431 Zuschauern im St.-Jakob-
Park führte der ohne die Gebrüder Yakin angetretene FCB nach Toren
von Barberis und Koumantarkis zur Pause mit 2:0, ehe nach dem
Wechsel Torschützenleader Gimenez (19 Meisterschaftstore) zum 3:0
und Tum mit zwei Toren reüssierten. Tum markierte sein erstes Tor
22 Sekunden nach seiner Einwechslung mit einem Absatztrick.
Blamabler Luzern Auftritt
YF Juventus hätte die Cup-Überraschung liefern können. Luzern
präsentierte sich nie wie ein NLA-Verein und kam nur dank Torhüter
Foletti und dem Abschlussunvermögen der Zürcher weiter. Die
Leistung des NLA-Vorletzten war zusammenhanglos und desolat. Auch
Wiederkehrs früher Führungstreffer per Kopf (8.) brachte kein Ruhe
in Trainer Pontes verunsichertes Team. Der Unterklassige bestimmte
den Rhythmus und verzeichnete ein Chancenplus. Als der ehemalige
Aarauer Markovic unmittelbar nach der Pause per Foulpenalty zum 1:1
ausglich, wankte der FCL. Erkan Firat vergab eine erstklassige
Chance. Als man sich mit der Verlängerung abfand, lenkte Varela
eine Flanke von Maric (92.) zum glücklichen FCL-Siegestreffer ein.
(kil/sda)