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Thun verliert in letzter Minute

publiziert: Mittwoch, 2. Nov 2005 / 22:34 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 3. Nov 2005 / 00:10 Uhr

Der FC Thun verpasste gegen Ajax Amsterdam eine weitere Champions-League-Überraschung nur ganz knapp.

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Die Berner Oberländer hielten im Stade de Suisse bis zur 91. Minute ein 2:2, doch dann schossen die Holländer in der Nachspielzeit noch zwei Tore.

Es war eine begeisternde zweite Halbzeit gewesen vor 30 000 Zuschauern. In der 56. Minute traf Mauro Lustrinelli zum 1:1. Nur sieben Minuten später stand es nach einem Treffer von Anastasiou aber wieder 2:1 für die Holländer. Doch die Thuner gaben nicht auf: Nach herrlicher Vorarbeit von José Gonçalves schaffte der Braslilianer Adriano in der 74. Minute erneut den Ausgleich zum 2:2.

Unglückliche Schlussphase

In der Schlussphase dann waren die Berner nicht mehr zu halten. Bernardi und Lustrinelli vergaben zwei weitere Riesenchancen zum dritten Treffer. Es wäre die verdiente Führung für Thun gewesen, das in der zweiten Halbzeit neue Kräfte mobilisiert und immer stärker geworden war.

Ajax dagegen kam nach dem 2:1 durch Anastasiou zu keiner Chance mehr, ehe die Nachspielzweit begann. Nigel De Jong mit einem Schuss von der Strafraumgrenze und der eingewechselte Nourdin Boukhari trafen, als alle im Stadion bereits mit einem erneuten Thuner Punktgewinn gerechnet hatten.

Nach dem 2:4 muss sich Thun in den beiden letzten Partien gegen Arsenal und Sparta Prag darauf konzentrieren, den dritten Platz zu halten. Damit wäre die Basis gelegt zu zwei weiteren spannenden Europacup-Abenden der Thuner im nächsten Frühling.

Stimmen

Mauro Lustrinelli: «Schade! Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Es war sicher die beste Thuner Leistung in der Champions League. Wir hatten sehr viele gute Torchancen. Ich selber hatte fünf Minuten vor Schluss die Möglichkeit zum Siegtreffer. Es war der Matchpoint. Ich weiss jetzt noch nicht, wie ich diesen Kopfball nebens Tor setzen konnte. Aber dieses Spiel war eine gute Erfahrung gegen eine Mannschaft mit viel Klasse und Tradition.»

Urs Schönenberger: «Es ist sehr hart, so zu verlieren. Wir haben eines unserer besten Spiele abgeliefert und uns nach dem 1:6 gegen Zürich eindrücklich zurückgemeldet. Wieder haben uns zuletzt gegen einen grossen Gegner wenige Sekunden zur Überraschung gefehlt. Nach dieser grossen Leistung ist Platz 3 in dieser Gruppe mehr denn je ein Thema für mich. Jetzt müssen wir versuchen, gegen Arsenal zu punkten. Vielleicht kommen die Engländer nach ihrer Qualifikation für die Achtelfinals nicht mit den besten Leuten. Vielleicht aber steht das Glück im Rückspiel auf unserer Seite, nachdem wir in London in den letzten Sekunden viel Pech beklagten.»

Danny Blind (Ajax-Trainer): «Für uns war es in erster Linie wichtig, zu gewinnen und damit einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Achtelfinal-Qualifikation zu machen. Wir haben nicht gut begonnen, standen zu weit hinten und fanden erst nach dem zweiten Treffer zu mehr Sicherheit und Vertrauen. Thun hat gut gespielt und sich einige gute Chancen erarbeitet.»

Thun - Ajax Amsterdam 2:4 (0:1)
Stade de Suisse, Bern. -- 30 919 Zuschauer. -- SR Hrinak (Slk). -- Tore: 27. Sneijder 0:1. 56. Lustrinelli 1:1. 63. Babel 1:2. 74. Adriano 2:2. 90. De Jong 2:3. 90. Boukhari 2:4.

Thun: Jakupovic; Orman (67. Gerber), Milicevic (42. Adriano), Deumi, Gonçalves; Hodzic; Ferreira, Bernardi, Aegerter, Leandro Vieira (81. Sen); Lustrinelli.

Ajax Amsterdam: Stekelenburg; Heitinga, Grygera, Maduro, Emanuelson; De Jong, Galasek, Sneijder (89. Boukhari); Pienaar, Anastasiou, Babel.

Bemerkungen: Thun ohne Gerber, Savic und Sinani (alle verletzt). Ajax ohne Charisteas, Trabelsi, Maxwell, Mitea, Manucharyan und Vermeer (alle verletzt). 41. Pfostenschuss Maduro. Verwarnungen: 22. Anastasiou (Foul), 33. Gonçalves (Foul), 34. Galasek (Foul), 39. Milicevic (Foul), 76. Ferreira (Foul).

(bert/Si)

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