Verleiht Huub Stevens internationale Flügel?

publiziert: Dienstag, 19. Mai 2009 / 08:20 Uhr

Zum zweiten Mal in der Ära von Red Bull (seit 2005) wurde Salzburg mit den Schweizern Johan Vonlanthen und Remo Meyer Meister in Österreich. Trainer Co Adriaanse verlässt die «Bullen» trotzdem. Sein holländischer Landsmann Huub Stevens soll dem Team in der nächsten Saison auch international Flügel verleihen.

Huub Stevens ist für sein defensives Spielsystem bekannt und berüchtigt.
Huub Stevens ist für sein defensives Spielsystem bekannt und berüchtigt.
Es war eine skurrile Party in Salzburg. Der 2:1-Heimsieg am Samstag gegen Linz hatte allein noch nicht zu Meisterwürden gereicht. Erst als tags darauf Verfolger Rapid Wien in Ried verlor (0:3), stand der vorzeitige Titelgewinn fest.

Weil sich die Pleite der Hauptstädter früh abzeichnete - zur Pause lag der Titelverteidiger 0:2 zurück - fanden sich im Verlaufe der Partie immer mehr Salzburger Fans und Spieler spontan im VIP-Bereich des Stadions in Wals-Siezenheim ein, um gemeinsam das Ende des Spiels mit Rapid am TV mitzuerleben. Topskorer Marc Janko (39 Tore) war beispielsweise direkt aus dem Schwimmbad zur Ad-hoc-Party gekommen.

Verdienter Meistertitel

So überraschend schnell der Meistertitel feststand, so verdient war er und so lange hatte er sich abgezeichnet. Zeitweise wies Salzburg einen Vorsprung von zehn Punkten auf die Konkurrenz auf. Erst ein Zwischentief im April hatte der Bundesliga nochmals Spannung verliehen. Ganz heranrücken liess der Krösus die Gegner aber nicht mehr.

Im kleinen Zwischentief hatte das Salzburger Gefüge dennoch einige Risse erhalten. Der Vertrag mit Trainer Co Adriaanse wurde nicht verlängert, schon im April wurden die Trennung vom Holländer und die Verpflichtung seines Landsmannes Huub Stevens bekannt gegeben. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Adriaanse und Sportdirektor Heinz Hochhauser das Heu nicht auf der gleichen Bühne hatten.

Unter Adriaanse zu offensiv

Der Trainer habe die extreme Offensive gesucht, was «nicht immer gut war», stichelte Hochhauser auch am Tag nach dem Triumph. In diesem offensiven System spielte - im Gegensatz zum häufig verletzten Remo Meyer, dessen Vertrag ausläuft - nach und nach auch der Schweizer Johan Vonlanthen wieder eine tragende Rolle. In den letzten sieben Partien stand der 23-jährige Stürmer sechsmal in der Startformation und erzielte zwei Tore. Das ist eine beachtliche Bilanz für einen, der vom Trainer zwischenzeitlich ausgemustert war. «Johan hat Qualitäten im mentalen Bereich gezeigt. Deshalb setzte der Trainer wieder auf ihn», sagte Vonlanthens Berater Angelo Semeraro.

Ob Vonlanthen auch in der nächsten Saison unter Huub Stevens in Salzburgs Ensemble stürmt, ist fraglich. Zwar hat er noch einen Vertrag bis 2010, doch wird der Schweizer gerüchteweise mit Klubs wie Alkmaar, Eindhoven, Palermo und Panathinaikos Athen in Verbindung gebracht. «Die Medien wissen immer mehr als ich», liess Vonlanthen ausrichten und verwies auf seinen gültigen Vertrag.

Passt Vonlanthen in Stevens´ System?

Es müsste sich zeigen, wie sehr Vonlanthen ins eher defensive System von Stevens passt. «Wir haben Handlungsbedarf im Defensiv- und im Offensivbereich», sagte Hochhauser zu den bevorstehenden Transferaktivitäten. Trotz des nüchternen Stils von Stevens wird Salzburg aber wohl auch um den Glamour-Faktor bemüht sein. Gerne würde man Top-Stars in die Mozartstadt lotsen, um auch wieder das breite Publikum anzusprechen. In dieser Saison pendelte sich der Zuschauerschnitt bei rund 15'000 Fans ein. Damit ist das EM-Stadion am Stadtrand meist halbleer.

Dank der Millionen von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz wäre die finanzielle Basis grundsätzlich da, um grosse Namen nach Salzburg zu locken. Doch das Standortproblem des österreichischen Fussballs stellt ein unüberwindbares Hindernis dar.

Höher als in der Kategorie von Spielern wie Niko Kovac oder Alexander Zickler wurde Salzburg bisher nicht fündig. Mit der Möglichkeit der Teilnahme an der Champions League träumt man nun von Namen wie Pavel Nedved oder Clarence Seedorf. Die haben ihren Zenit zwar überschritten, würden Red Bull Salzburg aber doch einiges an Sexappeal verleihen.

Keine zu starken Gegner

So oder so wollen die «Bullen» in der neuen Saison in der Champions League ihre Hörner zeigen. Hochkarätige und übermächtige Gegner in der Qualifikation wie zuletzt Valencia (2006) und Schachtjor Donezk (2007) können dank des neuen Modus nicht zugelost werden. Dafür muss Salzburg diesmal drei Runden überstehen.

«Es könnte trotzdem ein Vorteil sein für uns, dass wir nicht mehr gegen so starke Gegner antreten müssen», sagte Hochhauser. In Salzburg träumen sie wieder von internationalen Höhenflügen. Unter dem Namen Austria stand man einst im UEFA-Cup-Final (1994). In der Ära von Red Bull stürzten die fliegenden Stiere jedoch regelmässig ab. Nicht einmal für die UEFA-Cup-Gruppenphase konnte sich der österreichische Champion je qualifizieren.

(Stefan Wyss/Si)

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