Grosse Ziele

YB und Zürich wollen sich selber beschenken

publiziert: Donnerstag, 11. Dez 2014 / 14:00 Uhr
Geht das Jubelfest der Young Boys nahtlos weiter? (Archivbild)
Geht das Jubelfest der Young Boys nahtlos weiter? (Archivbild)

Die Young Boys daheim gegen Sparta Prag und der FC Zürich auswärts bei Borussia Mönchengladbach können heute Abend mit einem Sieg in der Europa League die Sechzehntelfinals erreichen.

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Die Berner Young Boys stehen vor der Finalissima zweifellos mit besseren Karten da. Mit dem siebten Sieg in Folge können sich die Young Boys kurz vor Weihnachten selbst beschenken. Der Optimismus von Trainer Uli Forte ist gross: «YB ist unter meiner Leitung stärker als je zuvor», sagte er selbstbewusst an der Medienkonferenz am Tag vor dem «Endspiel» gegen Sparta Prag im Wankdorf.

Keine Gegentreffer

Es gibt einige Fakten, die für den Vorstoss der Berner in die Sechzehntelfinals sprechen. YB hat einen Lauf. Fünf Spiele in Serie in der Meisterschaft und das Gastspiel in der Europa League bei Slovan Bratislava (3:1) haben die Gelb-Schwarzen gewonnen. Sie sind in der Rangliste der Super League zu Zürich auf Platz 2 hochgeklettert.

Daheim haben die Berner in diesem Jahr im Europacup-Wettbewerb sämtliche ihrer bisherigen vier Heimspiele gewonnen und in der Gruppenphase der Europa League vor eigenem Anhang noch keinen Gegentreffer erhalten (5:0 gegen Slovan Bratislava, 2:0 gegen Napoli). Zudem findet die entscheidende Partie auf Kunstrasen statt. Das Selbstvertrauen ist selbstredend sprunghaft gestiegen.

Verheerender Doppelschlag

Dies sieht auch Offensivkraft Renato Steffen so: «Wir haben einen Lauf und in den letzten Spielen viel Moral getankt. Um unser grosses Ziel zu erreichen, müssen wir aber aufsässig und konzentriert bleiben. Sparta ist sehr spielstark. Im eigenen Stadion wird aber ein anderes YB auftreten als beim Gastspiel in Prag.»

1:3 verloren die Berner mit einer zu defensiven Spielweise am 2. Oktober in der goldenen Stadt. Ein Doppelschlag in der 27. und 28. Minute durch Lukas Vacha und David Lafata leitete die Niederlage ein.

Goalgetter Guillaume Hoarau verkürzte wohl, doch Spartas Topskorer Lafata besiegelte mit einem Kontertor sämtliche YB-Hoffnungen. Inzwischen hat Trainer Forte wieder auf die bewährte Viererabwehr umgestellt und ist trotz einem neuerlichen Zwischentief mit der Heimniederlage gegen Aufsteiger Vaduz (0:1) und dem 0:3 in Neapel auf eine schnelle Spur eingebogen.

Starkes Team

YB's Sturmlauf hat viel mit der Präsenz des zuvor verletzten Milan Vilotic nach wochenlanger verletzungsbedingter Absenz in der Abwehr und der Treffsicherheit von Hoarau im Sturmzentrum zu tun. Der gross gewachsene Franzose ist inzwischen bei je vier Treffer in der Meisterschaft und in der Europa League angelangt.

Hinter Steffen (9 Treffer) ist der mannschaftsdienliche Kopfball-Spezialist zum zweitbesten YB-Skorer sämtlicher Pflichtspiele aufgerückt. Die Erfolgswelle kommt für Forte nicht überraschend: «Meine Mannschaft hat Charakter, spielerisches Format und eine gute Mentalität. Wir standen nach drei Niederschlägen in dieser Saison gemeinsam auf. YB ist stärker denn je. Und wir können uns selbst belohnen. Es geht um Standings, Prestige und Geld. Und ich verspreche: Man wird ein offensiveres YB sehen als in Prag.»

Eine satte Summe

Apropos Geld: Stösst YB in die Sechzehntelfinals vor, erhält der Verein von der UEFA 400'000 Euro. Wird YB sogar Gruppensieger, kommen 200'000 Euro dazu. Dann müsste aber Napoli zu Hause gegen Slovan Bratislava Punkte abgeben. Aber, aufgepasst: Auch Sparta Prag hat einen Lauf.

Der 36-fache tschechische Meister, der letzte Saison das Double schaffte und derzeit mit nur einem Punkt Rückstand auf Viktoria Pilsen Platz 2 in der nationalen Meisterschaft belegt, ist seit sieben Spielen unbesiegt. Und obwohl das Team von Trainer Lavicka auf die verletzten Nationalspieler und Stammkräfte, Torhüter David Bicik und Mittelfeldmotor Vacha, verzichten muss, scheint Sparta bereit.

Favre lobt FCZ

Favorit Mönchengladbach und der FCZ ringen in der Gruppe A um das letzte Ticket für die K.o.-Phase der Europa League.

Lucien Favre lobt seinen Ex-Klub und ärgert sich über voreilige Analysen. Im Borussia-Park pflegt Favres Equipe das Publikum in der Regel erstklassig zu unterhalten. Das Torverhältnis von 27:10 ist nur der statistische Beleg, mit welcher Intensität und Angriffslust Mönchengladbach vor den eigenen Anhängern auftritt. Einzig während einer kurzen Schwächephase gegen Frankfurt leisteten sich die wilden Fohlen einen Fehltritt.

«Es funktioniert gut»

Aber Favre ist zufrieden: «Es funktioniert gut. Es ist schwierig, in Deutschland einen besseren Verein zu finden.» Die kurzfristigen Perspektiven sind vielversprechend. Gewinnt Borussia Mönchengladbach gegen Zürich einen Punkt, steht der Klub in den 1/16-Finals.

«Das wäre top und auch verdient.» Weit über 40'000 werden kommen. Sie lechzen nach europäischen Siegen - die grosse Ära des fünffachen Meisters liegt vier Jahrzehnte zurück. Vor dem FCZ hat Favre Respekt und attestiert dem Kontrahenten Qualität: «Zürich hat nichts zu verlieren, wir hingegen alles. Der FCZ ist eine sehr gute Mannschaft, auch wenn sie ein paar Schwierigkeiten hatte am Ende der Vorrunde.»

Der ehemalige Meistercoach Zürichs erwartet einen «total motivierten» Super-League-Vertreter und übermittelt dem schwer verletzten Gilles Yapi Genesungswünsche: «Ich hoffe, er wird wieder gesund. Das Foul gegen ihn war ein Skandal!»

Reihenweise Forfaits

Bei Aussenseiter Zürich drehte sich in den letzten Tagen (zu) viel um das medizinische Bulletin. Urs Meier hatte im missratenen Vorrunden-Finish reihenweise Forfaits und den späten Knock-out im Gipfel mit dem CL-Achtelfinalisten Basel zu verkraften. Beim 1:2 in Thun war der der Substanzverlust deutlicher denn je zu spüren. Der Team-Akku war zumindest halb leer.

Die Frage wird deshalb sein, ob der Cupsieger im letzten Spiel eines insgesamt hervorragenden Jahres physisch und mental in der Lage ist, dem erhöhten Druck standzuhalten. Zum Coup braucht Zürich unbedingt einen dritten EL-Sieg in Folge - oder schlicht den perfekten Tag und im zehnten europäischen Vergleich mit einem Bundesligisten den ersten Erfolg überhaupt. Viel hängt davon ab, was sich Zürich in der Gruppen-Finalissima zutraut.

Yassine Chikhaoui, der spannende und neu auch gegen aussen hin sehr kommunikative Charakterkopf des Teams, spurte im Vorfeld schon mal verbal vor: «Wir müssen Freude haben und das Spiel geniessen. Niemand weiss, ob wir jemals wieder so etwas erleben werden. Für uns ist der Moment historisch. Wir werden alles dafür tun, um zu gewinnen.»

Das zentrale Element

Eine Überraschung kommt im Prinzip nur mit einem gesunden Chikhaoui infrage. Der tunesische Künstler ist im offensiven Bereich das zentrale Element. Seine Ideen vergrössern den Prozentsatz der FCZ-Chancen erheblich, auf die Aura des an guten Tagen dominanten Captains ist das begabte, aber international noch zu wenig robuste Ensemble angewiesen. Ihm ist dieser Umstand bewusst: «Die Jungen haben Talent, aber sie benötigen noch Zeit.»

(awe/Si)

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