Berner Countdownuhr tickt noch ohne Baubewilligung

Am Freitag publizierte die Stadt nachträglich das nötige Baugesuch im «Anzeiger Region Bern», wie der städtische EURO-Verantwortliche Marcel Brühlhart eine Meldung der «Berner Zeitung» bestätigte.

Allerdings ging die Baubewilligung nicht etwa vergessen, wie Brühlhart auf Anfrage betonte. Als klar war, dass der nötige EURO-Kredit in der Stadt Bern vors Volk kommen sollte, habe man das Projekt korrekterweise heruntergefahren. Deshalb habe man auch nicht vor der Abstimmung eine Baubewilligung für die Uhr eingeholt.

Nach knapp gewonnener Abstimmung habe man die Uhr im Einverständnis mit dem Grundeigentümer aufgestellt. Dies sei für drei Monate ohne Baubewilligung möglich, sagte Brühlhart. Nun habe man nachträglich ein Gesuch eingereicht, damit die Uhr auch länger als drei Monate, nämlich bis zum Anpfiff der EURO 2008 im kommenden Juni auf dem Kornhausplatz bleiben könne.

Einsprachen

Bis am 10. September können Einsprachen gegen das Baugesuch eingereicht werden. Die Grüne Partei Bern hat bereits Widerstand gegen das «potthässliche Konstrukt» angekündigt. Der EURO-Verantwortliche nimmt dies gelassen: «Sollte das Baugesuch tatsächlich abgelehnt werden, räumen wir die Uhr halt wieder ab.»

In Bern wurde die Countdownuhr am 21. Juni enthüllt, Tage später als in den übrigen Host Cities. In Bern wollte man zunächst die Abstimmung über den 5,6 Mio.-Kredit für die EURO 2008 abwarten. Wäre die Vorlage gescheitert, hätte Bern wohl seine drei EURO-Spiele an die anderen Schweizer Austragungsorte verloren.

(fest/sda)