«Mein persönlicher Weltmeister ist Deutschland»

Der einmonatige Aufenthalt in Asien mit ersten Versuchen auf dem Surfbrett gehörte zu Friedens aktivem Erholungsprogramm. Nach Achillessehnerissen und Knochenbrüchen an beiden Füssen («diese Kombination sahen die Ärzte noch nie») und einer Schulterluxation befindet sich die Ende der letzten Saison zurückgetretene Frieden mittlerweile auf gutem Weg der Besserung. Am Montag konnte sie erstmals wieder eine Viertelstunde joggen gehen.

Neben körperlicher Betätigung gehörte auf Bali auch der TV-Sport zum Ferienprogramm. «Die Balinesen fieberten unglaublich mit, überall hingen Fahnen. Das hatte ich in diesem Ausmass nicht erwartet», erzählt Frieden schmunzelnd. «Beim ersten Schweizer Spiel gegen Spanien haben die allermeisten Einheimischen die Schweiz unterstützt. Denn dadurch konnte viel Geld gewonnen werden, die Schweiz hatte eine gute Quote. Um entsprechend hohe Beträge wurde gewettet.»

England als Weltmeister

Vor Beginn der WM, die Frieden dank der Fussballbegeisterung auf Bali intensiver mitbekommen hat als gedacht, hätte die 34-jährige Berner Oberländerin auf England als Sieger getippt. «Nach dieser souveränen Qualifikation, mit Capello als Trainer und nach der verpassten EURO 2008 ging ich davon aus, dass es diesmal keine Enttäuschung geben würde.» Begeistert ist Frieden von den Auftritten Deutschlands. «Auch wenn wir Schweizer nicht Fan des Nachbarn sind: Sie spielen den schönsten und effizientesten Fussball aller WM-Teams. Sie sind mein persönlicher Weltmeister, unabhängig davon, wie das Turnier enden wird.»

Für den Halbfinal sagt Frieden ein frühes Tor Spaniens und eine coole Reaktion der Deutschen voraus. «Sie werden sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, 3:2 gewinnen und das Resultat wird kurz nach der Pause schon feststehen.» Wieso Spanien nicht mehr aufholen wird, glaubt Frieden zu wissen: «Die Deutschen haben die beste Kondition.»

Tanja Friedens Tipp für den zweiten Halbfinal: Deutschland - Spanien 3:2

(pad/Si)