«Not gegen Elend» in Luzern -- 10 000 Fans in Aarau?

Nach den Abgängen von Jörg Stiel, Charles Amoah und Marco Zwyssig ist mit dem neunfachen Schweizer Internationalen Marc Zellweger eine weitere Teamstütze auf dem Absprung. Der 27-jährige Zürcher, dessen Ablösesumme nur eine halbe Million Franken beträgt, wurde im Länderspiel in Wien gegen Österreich erneut von Scouts des Bundesligisten Wolfsburg beobachtet. Auch über einen Wechsel des «gelernten» Stürmers zu Basel wurde gemunkelt.

Für den zu Tirol Innsbruck gewechselten Marco Zwyssig stehen zwei Innenverteidiger zur Diskussion: St. Gallen wird entweder den 26-jährigen Argentinier Carlos Walter Chaile von Almagro oder den georgischen Internationalen Levan Silagadse (25) von Tiflis unter Vertrag nehmen. Gemäss St. Gallens Transferchef Peter Stadelmann steht die Entscheidung bereits fest, allerdings sind noch finanzielle Details zu regeln.

Zudem wird in den kommenden Tagen noch ein offensiver Mittelfeldspieler verpflichtet. Derzeit befinden sich der Brasilianer Juari, der Rumäne Ion Sburlea sowie der Südafrikaner Teboho Mokoena im Probetraining. Mit den zwei Neuzuzügen würde das Kader der Ostschweizer acht Nicht-EU-Ausländer umfassen, so viele wie noch nie in der Klubgeschichte. Einsatzberechtigt sind aber pro Spiel nur fünf.

Bei Luzerner Erfolg ein neuer Trainer?

Vorerst gilt aber die Konzentration dem Duell «Not gegen Elend» heute (Samstag) in Luzern. Trainer Koller kann immerhin wieder auf Stürmer Gané zählen, dessen Sperre nach dem erfolgreichen Protest auf ein Spiel reduziert wurde. Der Rumäne verbüsste die Suspendierung nach dem groben Foul gegen GC-Verteidiger Castillo bereits in der Partie gegen Lugano und ist demnach gegen Luzern spielberechtigt. Für ihn muss wohl Bieli weichen.

Die Chancen Luzerns, (endlich) den ersten Saisonsieg zu erringen, sind nicht schlecht. St. Gallen hat acht der letzten zehn Auswärtsspiele verloren, der letzte Erfolg auf fremdem Terrain geht auf den 28. April zurück (1:0 gegen Zürich). Zudem hegt Interimcoach Raimondo Pontes Team Rachegelüste für die 1:5- Heimschlappe im Oktober letzten Jahres, als St. Gallen nach dem UEFA-Cup-Sieg über Chelsea das sportliche Hoch ausnützte. Ein Sieg würde dem FCL auch in der Trainersuche weiterhelfen: Der Innerschweizer Verein wird sich erst bei einem Erfolgserlebnis intensiv um die Neubesetzung des Trainerposten kümmern.

Aaraus gute Leistungen werden honoriert

Aaraus Zuschauer danken ihrem Team die guten Leistungen mit steigenden Besucherzahlen im Brügglifeld. Nach 4600 (Luzern), 5400 (Servette) und 6200 Fans (Zürich) werden, gutes Wetter vorausgesetzt, rund 10 000 Anhänger, allein 3000 aus Basel, erwartet. Abgesehen vom «Gratisspiel» gegen Luzern im vergangenen Oktober wurde Aarau letztmals am 12. Juni 1993 zur Meisterfeier gegen Servette von einer fünfstelligen Anzahl Supportern unterstützt. Basel ist bemüht, die schlechte Auswärtsbilanz mit einem Unentschieden und drei Niederlagen zu korrigieren. 14 der insgesamt 16 Tore kassierte der FCB auf fremdem Terrain.

(sda)