Titelverteidiger Bayern München konnte im Auswärtsspiel gegen
Werder Bremen erstmals seit dreieinhalb Monaten wieder auf Stefan
Effenberg zählen. Bei der bisher einzigen Niederlage des
Titelverteidigers beim Meisterschaftsstart in Mönchengladbach (0:1)
hatte der Bayern-Captain seine einzige Partie der Saison
bestritten. Er blieb bei seinem Comeback aber blass und wenig
lauffreudig. Effenberg spielte, wie schon vor der Partie
festgelegt, nur 45 Minuten. Für ihn wurde nach der Pause Ciriaco
Sforza eingewechselt, doch auch der Schweizer Internationale konnte
im Spiel der Münchner für keine nennenswerten Impulse sorgen. Der
Siegtreffer für die engagierten Bremer fiel kurz vor der Halbzeit
durch den Ukrainer Skripnik mittels Penalty, nachdem Lizarazu den
alleine auf Bayern-Goalie Kahn losziehenden Frings von den Beinen
geholt hatte. Bremen gelang gegen die Münchner der erste Heimsieg
seit vier Jahren.
Zwei Punkte vor Bayern liegt nun Vizemeister Bayer Leverkusen.
Der neue Leader tat sich im Derby gegen den 1. FC Köln zunächst
sehr schwer. Die Kölner konnten aber letztlich auch mit grossem
kämpferischem Einsatz die siebte Niederlage in Serie nicht
verhindern. Kirsten (63.) und Neuville (72.) kehrten die Partie mit
ihren Toren noch. Den Kölner Führungstreffer hatte Kurth in der 57.
Minute erzielt. Der Aufsteiger spielte gegen Leverkusen noch ohne
Marc Zellweger, der mit St. Gallen gegen Luzern sein Abschiedsspiel
bestritt. Der Schweizer Internationale reist am Montag zum Tabellen-
16., bei welchem Trainer Ewald Lienen immer mehr unter Druck gerät.
Hertha Berlin, der Gegner Servettes in der dritten Runde des
UEFA-Cups, bleibt weiter auf Erfolgskurs. Ohne die Stammspieler
Deisler, Kiraly, Rehmer, Alves und Konstantinidis resultierte gegen
Wolfsburg ein 2:0-Heimerfolg. Die Berliner, vor Saisonbeginn selbst
ernannte Meisteranwärter, verbesserten sich mit dem vierten Sieg in
Folge auf Rang 5. Gegen Wolfsburg zeigte sich vor allem der
Brasilianer Marcelinho einmal mehr in glänzender Spiellaune und
auch Abwehrchef Dick van Burik konnte überzeugen.
1860 München -- noch ohne Neuverpflichtung Davor Suker --
kassierte gegen Borussia Dortmund die vierte Heimniederlage der
Saison. Beim 3:1-Sieg bestätigten die Dortmunder ihren Status als
beste Auswärtsmannschaft. Für den höchsten Sieg war Kaiserslautern
besorgt, der gegen Schlusslicht St. Pauli nach einem 0:1-Rückstand
noch 5:1 gewann.
Nach fünf sieglosen Spielen kehrte Nürnberg am Sonntag zum
Erfolg zurück. Die Franken gewannen im Kellerduell gegen Hansa
Rostock hochverdient mit 2:0 und rückten auf Kosten von St. Pauli
vom letzten auf den 16. Platz vor. Dank der norwegischen
Neuverpflichtung Larsen gewann das Nürnberger Spiel an
Durschlagskraft: Michalke und Maul mit einem Eigentor waren für die
Treffer besorgt.
Der Ex-St. Galler Jörg Stiel vermochte das Tor von Borussia
Mönchengladbach mit einigem Glück reinzuhalten und verhalf dem
Aufsteiger mit dem 0:0 gegen Energie Cottbus zum Sprung auf den
zehnten Platz. Die Gladbacher haderten jedoch gleich in mehreren
Situationen mit dem unglücklich agierenden Schiedsrichter und
hätten den sieg verdient. Cottbus kann sich bei beim
ausgezeichneten Torhüter Piplica für den Punktgewinn bedanken.
13. Runde. Am Samstag spielten: 1860 München - Borussia Dortmund
1:3. VfB Stuttgart - Freiburg 3:0. Werder Bremen - Bayern München
1:0. Hamburger SV - Schalke 04 0:0. Köln - Bayer Leverkusen 1:2.
Kaiserslautern - St. Pauli 5:1. Hertha Berlin - Wolfsburg 2:0.
Am
Sonntag spielten: Nürnberg - Hansa Rostock 2:0. Borussia
Mönchengladbach - Cottbus 0:0.
Rangliste (je 13 Spiele): 1. Bayer Leverkusen 33. 2. Bayern
München 31. 3. Kaiserslautern 28 (30:17). 4. Borussia Dortmund 28
(21:9). 5. Hertha Berlin 23 (22:17). 6. Werder Bremen 23 (18:14).
7. Schalke 04 22. 8. VfB Stuttgart 21. 9. Freiburg 16. 10.
Borussia Mönchengladbach 14 (15:18). 11. 1860 München 14 (16:26).
12. Hamburger SV 13. 13. Wolfsburg 12 (18:19). 14. Hansa Rostock
12 (11:19). 15. Cottbus 12 (13:25). 16. Nürnberg 10. 17. Köln 8.
18. St. Pauli 7.
(sda)