YB-Flügelflitzer Renato Steffen läuft zu FCB-Terrier Taulant Xhaka, flüstert ihm etwas ins Ohr, worauf der Basler die Nerven verliert und den Berner ohrfeigt. Steffen geht zu Boden, wälzt sich, und Xhaka sieht Rot (siehe Video). Am Tag darauf wird der Basler von der Liga zu vier Spielsperren verdonnert.

Nach dem Spiel äussert sich FCB-Coach Urs Fischer wiefolgt zur Szene: «Die Leute wollen doch Emotionen sehen! Man kann diese nicht immer fordern und dann, wenn mal etwas überbordet, alles gleich infrage stellen.» Und «Renato Steffen ist auch kein Kind von Traurigkeit», zitiert ihn die «Tageswoche» weiter.

Der Fussball habe sich in den letzten Jahren stark verändert, sei schneller geworden, betont Fischer. «Vieles, was vor 20 Jahren noch zulässig war, ist heute nicht mehr erlaubt, weil die Verletzungsgefahr schlicht zu hoch ist. Man muss den Gegner mit Mitteln in den Griff kriegen, die sehr beschränkt sind.» Der FCB-Trainer, der Tätlichkeiten keinesfalls in Schutz nehmen will, spricht dabei auch Xhakas Platzverweis im Champions-League-Qualispiel gegen Lech Posen an.

Zur ersten Saisonniederlage, nach 15 Spielen der Ungeschlagenheit, meint Fischer: «Wenn man die richtigen Schlüsse daraus zieht, dann bringt uns diese Niederlage weiter. Zur richtigen Zeit einen Tritt in den Hintern zu erhalten, hat noch keinem geschadet.» Mit dieser Aussage dürfte sich auch Taulant Xhaka angesprochen fühlen.

(jar/fussball.ch)