Erstes öffentliches Training der Nati
Volksnähe, aber kein Weggis-Karneval
publiziert: Montag, 26. Mai 2014 / 20:39 Uhr / aktualisiert: Montag, 26. Mai 2014 / 21:18 Uhr

Für die SFV-Equipe hat die WM-Vorbereitung begonnen. Dass Ottmar Hitzfeld in Weggis vor Publikum trainieren lässt, goutieren Fans und Spieler gleichermassen. Eine unerwünschte Karnevalsstimmung kommt trotzdem nicht auf. Mehrere Akteure sind angeschlagen.

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In Brasilien werden die 23 Schweizer Hoffnungsträger ab der ersten Juni-Woche im FIFA-Bus mit der Aufschrift «Endstation: 13.07.2014 Maracana!» sitzen. Am Montagmorgen lenkte der SFV-Chauffeur den Car erst einmal zur Zwischenstation Weggis: Acht Jahre nach der Seleção bereitet sich nun auch die SFV-Auswahl im Luzerner Hinterland auf eine Endrunde vor.

Auf das XXL-Format und eine ausgedehnte Selbstinszenierung verzichtet der SFV indes. Wo sich einst pro Training 6000 Aficionados drängten und einen mehrtägigen Karneval veranstalteten, erschienen zur ersten von sechs frei zugänglichen Einheiten knapp 1000 Zuschauer. Der Sportplatz ist kein Rummelplatz. Das Unterhaltungsprogramm ist überschaubar: einige Imbissecken, ein paar Sponsoren-Zelte, keine Dauerbeschallung.

Eine ähnlich energieraubende Reizüberflutung wie vor der WM 2006 ist kaum zu befürchten. Klein, aber durchaus fein wirkt das Ambiente. Im grünen und urchigen Zentrum der Schweiz freuen sie sich über den nächsten hohen Fussball-Besuch - mancher Balkon ist mit der roten Trikot-Flagge geschmückt. Ottmar Hitzfelds Equipe geniesst viel Kredit. Zur Einstimmung wird das Nationalteam auf dem perfekt hergerichteten Platz des lokalen Viertligisten mit einem warmen Applaus begrüsst.

Derweil sich der DFB im Südtirol abschirmt, sieht die Schweizer Delegation von einer hermetischen Abschottung ab und setzt während des ersten Teils der WM-Vorbereitung auf Volksnähe. Die Protagonisten goutieren die offene Haltung. «Es ist doch schön, an einem solch wunderbaren Ort wieder einmal vor Publikum zu trainieren. Das hebt die Stimmung an, das tut gut», taxiert Stephan Lichtsteiner den unkomplizierten Umgang mit den mehrheitlich jugendlichen Anhängern als überaus positiv.

Lichtsteiner empfindet das Üben unter tausendfacher Beobachtung als gutes Kontrastprogramm zum streng reglementierten Serie-A-Regime: «Bei Juventus wären solche Einheiten gar nicht möglich. Da würden zwischen 10'000 und 20'000 Zuschauer kommen wollen.» Die Abwechslung beschleunige nach intensiven und erfolgreichen Saison mit der Juve die mentale Erholung, so der dreifache italienische Meister-Verteidiger.

Mehmedi als Spielmacher

Vom entspannten und idyllischen Umfeld ist auf dem Rasen rasch einmal nichts mehr zu spüren. Hitzfeld lässt nach einem kurzen Warm-up mit dem Ball früh zwei Gruppen gegeneinander antreten. Für einmal ist die Farbe der Leibchen kein sachdienlicher Hinweis auf die mögliche Startformation gegen Jamaika - wobei: Das Gerüst steht ohnehin, personelle Experimente sind nach einer überzeugenden Ausscheidung nicht zu erwarten, die Stammbesetzung zeichnet sich im Normalfall ab.

Und doch: Hitzfeld nominierte fürs Erste einmal den formstarken «Freiburger» Admir Mehmedi (und nicht Granit Xhaka) im Zentrum hinter der Spitze - an seiner Seite die Couloir-Spieler Xherdan Shaqiri und Valentin Stocker. Zwischen den unbestrittenen Aussenverteidigern Lichtsteiner und Ricardo Rodriguez kommt probehalber das Duo Senderos/Djourou zum Zug, wobei «OH» im Ernstfall (vorerst) kaum von Steve von Bergen und Fabian Schär abrücken wird.

Der brisante Zweikampf

Im Mittelfeld sichtete der Selektionär am ersten Camp-Tag verschiedene Kombinationen - für den Fall, dass Gesetzte ausfallen. Das bewährte Napoli-Gespann Gökhan Inler und Valon Behrami trennte er vorübergehend. Dzemaili, sowohl bei der Società Sportiva Calcio als auch in der Nationalmannschaft meist nur überzählig, wurde plötzlich zum ersten Partner Behramis.

Während ein paar Sekundenbruchteilen flammte gar die inner-neapolitanische Rivalität auf, die im letzten «Magazin» des «Tages-Anzeiger» als «Fehde von Napoli» prominent thematisiert worden ist: Captain Inler verwickelte Behrami in einen harten Zweikampf, der Tessiner stürzte und reagierte im Affekt ziemlich verärgert.

Die unfreundliche Begegnung der beiden Leaderfiguren in der Spielfeldmitte mag zufällig gewesen sein, ein gewisser Interpretationsspielraum ist trotzdem vorhanden. Seit Inlers Berater in einem Radio-Interview mit einer ungeschickten Bemerkung an der taktischen Qualität Behramis Zweifel anbrachte, soll die Beziehung der beiden Schweizer Häuptlinge unterkühlt sein.

Barnettas Dosierung, Stockers Abbruch

Noch nicht bei hundertprozentiger Leistungsfähigkeit ist Tranquillo Barnetta angelangt. Obschon Hitzfeld am Tag der Kader-Bekanntgabe den Wunsch geäussert hatte, dass der 73-fache Internationale «ab dem 26. Mai wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen kann», absolvierte der Ostschweizer mit dem Physio am Morgen eine separate Einheit.

Auf die Session am Nachmittag verzichtete Barnetta komplett - wie übrigens auch Behrami und Mario Gavranovic. Der Tessiner schonte seinen lädierten rechten Fuss, der FCZ-Stürmer liess sich nach einem Fehltritt seinen linken Knöchel vorsichtshalber im Hotel pflegen.

In der zweiten Lektion musste Stocker das Training nach einem Zweikampf mit GC-Verteidiger Lang trotz intensiver Pflege des Knies abbrechen. Das medizinische Bulletin ist damit schon nach dem Starttag bedrohlich lang.

(fest/Si)

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